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Sicherheitskräfte räumen seit Mitternacht die Siedlungen

GAZA (inn) – Seit Mitternacht israelischer Zeit (23 Uhr deutsche Zeit) haben etwa 15 000 Soldaten und Polizisten damit begonnen, die verbliebenen Siedler und Rückzugsgegner aus dem Gazastreifen zu evakuieren. Wie die Armee mitteilt, hatten 832 Familien von etwa 1 550 das Gebiet noch am Dienstagabend verlassen.

Sieben Siedlungen sollten noch am Mittwoch geräumt werden: Neveh Dekalim, Morag, Ganei Tal, Netzer Hasani, Tel Katifa, Atmona und Bedolah. Die Sicherheitsleute haben sich mit den Siedlern von Gusch Katif darauf geeinigt, dass jeder, der in den Stunden nach Mitternacht freiwillig geht, das Gebiet in seinem eigenen Auto verlassen darf und nicht per Bus abtransportiert wird, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Sowohl die Sicherheitskräfte als auch die Siedler waren unbewaffnet.

Neveh Dekalim, die größte Siedlung von Gusch Katif, sollte als erstes geräumt werden. Kurz nach 7 Uhr begannen die Soldaten mit der Räumung. Etwa 300 Familien und zusätzlich 3.000 illegal eingewanderte Demonstranten warteten in der großen Synagoge auf die Räumungskommandos, berichtet der israelische Rundfunk. Die Bänke waren teilweise herausgeräumt, um mehr Platz zu schaffen. 300 von 520 Familien wollen offenbar Widerstand leisten. Manche Widerständler hatten am Eingang zur Siedlung Feuer angezündet, um das Betreten zu erschweren.

In Morag zwischen Rafah und Chan Junis hatten sich zahlreiche Bewohner in ihren Häusern verschanzt. Sie hatten Metall-Platten an den Türen und Fenstern angebracht, um das Eintreten der Soldaten zu verhindern. Manche zündeten Mülltonnen und Autoreifen an. Am Eingang zur Siedlung hatten die Rückzugsgegner Öl auf die Straße geschüttet und mit Steinen, Stacheldraht und Ästen versperrt. Aufgrund von Warnungen, dass palästinensische Scharfschützen schießen könnten, bat die Polizei diejenigen Siedler, die auf ihren Dächern waren, herunterzukommen.

In Ganei Tal leisteten nur wenige Bewohner Widerstand. Sie haben versprochen, ihre Häuser freiwillig zu verlassen. 57 Familien von 85 blieben dort.

In Netzer Hasani wollten 46 von 70 Familien dort bleiben. Auch hier blieben die meisten in der Synagoge, die Männer haben sich den Gebetsschal umgehängt.

61 Familien von Elei Sina verweigern bislang die freiwillige Räumung. In den Siedlungen Tel Katifa und Bedolah steht die Räumung noch bevor oder läuft bereits. In Atzmona wollen die verbleibenden Siedler freiwillig gehen. Die Siedlung Dugit war bereits am Dienstagabend vollständig leer. In Nisanit hielten die Bewohner eine Feier ab und warteten auf die Evakuierung.

Wie die Polizei am Mittwochmorgen mitteilte, hat sie innerhalb der vergangenen 24 Stunden 498 Rückzugsgegner festgenommen, wenige unter ihnen waren bewaffnet.

Ein enger Vertrauter von Premierminister Ariel Scharon sagte am Mittwochmorgen, dass die Räumung aller 21 Siedungen im Gazastreifen bereits innerhalb von 48 Stunden abgeschlossen sein könnte. Damit sei der Widerstand der Rückzugsgegner gebrochen, fügte er hinzu.

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