JERICHO (inn) – Die israelischen Behörden haben einer Gruppe von etwa 130 europäischen Aktivisten die Einreise nach Israel verweigert. Sie hätten eindeutig „provokante Aktionen“ in Israel geplant, teilten israelische Vertreter mit.
Die Personen stammten aus 13 Nationen, von denen die meisten europäisch sind. Sie bezeichnen sich als die „Karawane Palästinas“. Am 4. Juli waren sie mit 29 Fahrzeugen in Strassburg aufgebrochen. Über die Schweiz, Italien, Bulgarien, Griechenland, die Türkei und Syrien waren sie bis zur Allenby-Brücke gekommen, die Jordanien mit der Stadt Jericho im Westjordanland verbindet.
Die Gruppe sei auf einer „Friedensmission“, sagte der britische Aktivist Raschid Obeid am Donnerstag in einem Telefoninterview mit der Nachrichtenagentur Associated Press. Sie wollten Palästinenser und Israelis treffen, um einen Friedensplan vorzulegen.
Die israelischen Behörden hatten die Aktivisten neun Stunden befragt, teilte Obeid mit. Zudem hätten sie deren Reisepässe mit dem Hinweis versehen, dass ihnen die Einreise nach Israel für die kommenden fünf Jahre nicht erlaubt sei.
Der Sprecher der israelischen Botschaft in Jordanien, Jacob Raber, bestätigte die Berichte. „Es war offensichtlich, dass die Aktivisten provokative Aktionen in Israel geplant hatten“, so Raber. „Jeder Staat hat das Recht zu entscheiden, wer sein Territorium betreten darf, und wer nicht“, fügte er hinzu.
Obeid kündigte an, er und die anderen Mitglieder der „Karawane von Palästina“ würden sich dem Verbot widersetzen. „Wir sind entschlossen, nach Israel und ins Westjordanland zu gelangen“, sagte er. Die Allenby-Brücke, über die die „Karawane“ ins Westjordanland gelangen wollte, gehöre „unter palästinensische Herrschaft, und nicht unter israelische“, protestierte er.