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Angebliche Koran-Schändungen offenbar erlogen

ASCHKELON (inn) – Am Sonntag hat eine palästinensische Insassin des „Schikma“-Gefängnisses versucht, herausgerissene Koran-Seiten die Toilette herunterzuspülen. Erst vor zwei Wochen hatten palästinensische Gefangene von Koran-Schändungen durch israelisches Wachpersonal in einem anderen Gefängnis berichtet – die Vorwürfe erwiesen sich jedoch als falsch.

Wie die Gefängnisleitung der „Schikma“-Haftanstalt mitteilte, führte eine Aufseherin am Sonntag eine Routine-Durchsuchung in dem Gefängnis nahe Aschkelon durch. Dabei leistete eine 22-jährige Insassin Widerstand. Schließlich zog diese unter ihrem Hemd einige Fetzen eines Koran-Buches hervor und warf sie in die Toilette. Die Aufseherin konnte die Seiten retten und legte sie der Gefängnisleitung vor.

Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, handelt es sich bei der Frau um ein Mitglied der Terror-Organisation „Islamischer Dschihad“ aus einem Dorf nahe Hebron. Sie war vor drei Monaten wegen Unterstützung von Terror-Aktivitäten inhaftiert worden.

„Die Sicherheitsgefangenen dürfen die Korane bei sich haben, und die Gefängnisverwaltung gibt sie ihnen wie andere Bücher“, erklärte ein Vertreter des Gefängnisses. „Aber wenn jemand Seiten daraus herausreißt und sie ins Badezimmer wirft, ist das Blasphemie und hindert die Gefangenen an ihrem Recht, ihre Religion auszuüben.“

Erst vor zwei Wochen hatten palästinensische Gefangene des „Megiddo“-Gefängnisses behauptet, die Aufseher hätten den Koran bei einer Routine-Durchsuchung geschändet. Der Vorfall, der als „Guantanamo 2“ bekannt wurde, erinnerte an die Vorfälle im US-amerikanischen Gefängnis an der Guantanamo-Küste auf der Insel Kuba. Die Meldungen, nach denen dort US-Amerikaner Koran-Bücher geschändet hatten, hatten Unruhen in der islamischen Welt ausgelöst, teils mit tödlichem Ausgang.

Die Insassen des „Megiddo“-Gefängnisses kündigten daraufhin einen Hungerstreik an, der stellvertretende Chef des nördlichen Zweiges der „Islamischen Bewegung“ drohte mit Rache. Eine Untersuchung zeigte jedoch, dass nicht Gefängniswärter den Koran geschändet hatten, sondern die Insassen selbst. Gefangene hatten einige Seiten herausgeschnitten und sie für ein Modell des Felsendomes benutzt, an dem sie bauten.

Wie die Gefängnisleitung mitteilte, haben sich Vertreter der Gefangenen inzwischen für den Vorfall entschuldigt. Die Idee stamme von Hamas-Mitgliedern, die für Aufsehen sorgen wollten.

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