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„Guantanamo 2“: Koran-Schändungen auch in israelischem Gefängnis?

MEGGIDO (inn) – Palästinensische Häftlinge im Gefängnis von Meggido protestieren gegen angebliche Koran-Schändungen durch die Aufseher. Die Insassen sprechen von einem „Guantanamo 2“ und kündigten einen Hungerstreik ab Mittwochmorgen an.

Das Sicherheitspersonal des Gefängnisses soll bei einer Routine-Durchsuchung der Zellen drei Koran-Bücher zerrissen und geschändet haben, beklagten die Insassen. In Bezug auf die Vorfälle im US-amerikanischen Gefängnis an der Guantanamo-Küste auf der Insel Kuba nennen sie den Vorfall „Guantanamo 2“. Berichte, nach denen dort Koran-Bücher geschändet wurden, hatten Unruhen in der arabischen Welt ausgelöst, teils mit tödlichem Ausgang.

Erbost über die Berichte der Meggido-Gefangenen sagte Scheich Kamel Hatib, stellvertretender Chef des nördlichen Zweiges der Islamischen Bewegung, gegenüber der „Jerusalem Post“: „Dafür wird jemand einen Preis zahlen. Indem (das Gefängnispersonal) das Wort Allahs entweiht hat, hat es alle moslemischen Frauen, Kinder und Männer beleidigt.“

Der Knessetabgeordnete Tibi sagte: „Das ist vulgäres und primitives Verhalten, das nicht geduldet werden kann.“ Er verlangte eine Sondersitzung der Knesset zu dem Vorfall und rief den israelischen Minister für Interne Sicherheit, Gideon Esra, dazu auf, Klage einzureichen.

Esra und der Oberkommandeur der Gefängnissicherheit Ja´akov Ganot besuchten das Meggido-Gefängnis am Dienstagabend. Sie sagten, nach ihren Erkenntnissen habe es bei den regulären Durchsuchungen keine Unregelmäßigkeiten gegeben.

Als der arabische Knessetabgeordnete Muhammad Barakei das Gefängnis besuchte, sagten ihm die Gefangenen, während eines morgendlichen Appells hätten die Wachleute ihre Sachen wüst beiseite geworfen. Bei der Durchsuchung fanden sie 81 Mobiltelefone und 40 Messer und andere scharfe Gegenstände. Außerdem hätten sie mehrere Koran-Ausgaben zerrissen.

Die Wachleute erklärten, sie hätten nachgesehen, ob in den Koran-Büchern Dinge versteckt seien, wie dies manchmal der Fall sei. Als sie einen Koran untersuchten, seien Blätter hinausgefallen, die nicht zum Buch gehörten und dort hineingelegt waren. „Wir gehen mit den Sachen der Gefangenen sehr sorgsam um“, erklärte ein Sicherheitsbeamter, „besonders mit Koranen und anderen heiligen Objekten.“ Er fügte hinzu: „Wir müssen daran erinnern, dass wir bereits dutzendfach gefährliche Dinge in den heiligen Gegenständen gefunden haben, und wir werden bei unseren Durchsuchungen auch weiterhin in ihnen nachsehen.“

Ganot ordnete eine genaue Untersuchung des Vorfalls an.

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