RAMALLAH (inn) – Die radikal-islamische Hamas will Israel während des Rückzuges aus dem Gazastreifen nicht angreifen. Dies sagten verschiedene Führer der Gruppe gegenüber der Tageszeitung „Jerusalem Post“.
„Wir werden die Besatzer nicht zurückhalten, wenn sie Gaza und das Westjordanland verlassen wollen. Wir freuen uns darüber“, sagte der Hamas-Chef im Westjordanland, Scheich Hassan Jusef in einem Interview mit der Zeitung in Ramallah. „Wir müssen uns nicht mit ihnen anlegen, wenn sie sich zurückziehen wollen. Aber das bedeutet nicht, dass der Widerstand zuende ist“, fügte er hinzu.
Auch der Hamas-Chef in Beirut, Chaled Mascha´al, betonte, der „Widerstand“ der Hamas werde nach dem Rückzug fortgeführt werden, „so lange Israel das Westjordanland besetzt“. Zu diesem Widerstand gehörten auch Selbstmordattentate. Die Ruhe bis zum Rückzug werde jedoch als „Pause“ für die Kämpfer und Führer genutzt.
Der Sprecher der Hamas in Gaza, Sami Abu Suhri, sagte: „Wir werden nichts unternehmen, so lange die Ruhe bis zum Rückzug anhält“. Er fügte jedoch warnend hinzu: „Wenn der Waffenstillstand zerbricht, werden wir entsprechend antworten.“
Israelische Sicherheitsexperten zeigten sich skeptisch gegenüber dem Versprechen der Hamas, keine Angriffe auf Israelis durchzuführen. Die Versuchung sei für die Terroristen zu groß, die abziehenden Israelis anzugreifen, um den Propaganda-Effekt auszunutzen. Sie könnten beispielsweise maskierte Kämpfer filmen, wie sie Israelis angreifen und dies als ihren „Sieg über die Besatzer“ feiern.
