JERUSALEM (inn) – Die Gattin von US-Präsident George Bush ist bei ihrem Israel-Besuch am Sonntag von wütenden Moslems angegriffen worden. Ihre Leibwächter und die Polizei konnte sie vor der randalierenden Menge schützen.
Laura Bush besuchte am ersten Tag ihres Israel-Aufenthaltes die Klagemauer in der Jerusalemer Altstadt. Dort betete sie und steckte einen Zettel in die Ritzen der Mauer. Einige Menschen hielten Schilder hoch mit der Aufforderung, Jonathan Pollard freizulassen, der in den USA wegen Spionage für Israel eine lebenslange Haftstrafe absitzt.
Als Laura Bush den Tempelberg betrat, den die Moslems Haram a-Scharif nennen, versammelte sich eine wütende Menge um die Präsidentengattin. Sie begrüßten sie mit Buh-Rufen. Die Sicherheitsbeamten konnten Laura Bush nur mit Mühe vor den Angriffen beschützen. Wie ein Fernsehreporter berichtet, gelang es wütenden Arabern, an Laura Bush heran zu kommen; ein Junge sei bis zur Präsidentengattin gekommen, er floh jedoch, als ein Polizist in die Luft schoss. Anders als geplant, besuchte Laura Bush nur den Felsendom und nicht auch die Al-Aksa-Moschee.
Laura Bush selbst zeigte sich wenig eingeschüchtert von den Protesten: „Ich weiß, wie heftig die Emotionen in dieser Region sein können.“ Hintergrund dieser starken Gefühle seien tiefe religiöse Überzeugungen. „Ich hoffe, dass wir alles dies beiseite schieben und in Frieden zusammenleben können“, so die First Lady.
Am Montag besuchte Laura Bush die arabische Ortschaft Abu Ghosch bei Jerusalem. Dieser Ort sei ein Beweis für die Fähigkeit von Menschen verschiedener Konfessionen, friedlich zusammenzuleben. „Tausende von Jahren war dies ein heiliger Ort für Christen. In dieser arabischen Stadt wohnen Christen, Araber und Juden gemeinsam.“