NABLUS (inn) – Israelische Soldaten haben am Sonntag einen palästinensischen Jugendlichen mit einem Sprengstoffgürtel festgenommen. Offenbar wollte sich der 15-Jährige an einer Straßensperre bei Nablus in die Luft sprengen.
Der Junge hatte den Verdacht der Soldaten am Hawara-Kontrollpunkt erregt. „Der Teenager wurde aufgefordert, sein Hemd hochzuziehen, darunter hatte er einen Bombengürtel mit zwei Rohrbomben versteckt“, sagte eine Armeesprecherin nach dem Vorfall. Offenbar habe der Junge die Sprengsätze mit einem Feuerzeug entzünden wollen.
Der Palästinenser wurde als Ahmed a-Nadi aus der nahegelegenen Ortschaft Askar identifiziert. Er wurde zum Verhör festgenommen. Seine Bomben wurden durch Experten der Armee entschärft.
Nach Angaben der Sprecherin war es das 14. Mal in den vergangenen zwei Monaten, dass ein Jugendlicher versucht hatte, einen Sprengsatz zur Explosion zu bringen oder Waffen durch einen Militärcheckpoint zu schmuggeln – trotz der im Februar vereinbarten Feuerpause.
Vater verdächtigt Märtyrer-Brigaden
Die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden wiesen jegliche Verbindung zu dem Zwischenfall zurück: „Es ist unverantwortlich und nicht akzeptabel, Kinder für Selbstmordanschläge zu rekrutieren“, sagte ein Sprecher der Terrorgruppe in Nablus. „Wir sind weiterhin der Ruhe verpflichtet.“
Ahmeds Vater, Mustapha a-Nadi, verdächtigt hingegen die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden, hinter dem versuchten Anschlag zu stehen. Sein Sohn habe vor kurzem begonnen, Zeit mit bewaffneten Mitgliedern der Terrorgruppe zu verbringen. „Ich werde herausfinden, wer meinen Sohn in den Tod schicken wollte, und ihn bestrafen“, kündigte er an. Das berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.