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Größte Demonstration gegen Rückzug im Gazastreifen

GUSCH KATIF (inn) – Bei einer der größten Demonstrationen gegen den Rückzugsplan haben sich am Mittwoch mehrere zehntausend Menschen im Siedlungsblock Gusch Katif im Gazastreifen versammelt. Die Veranstalter gehen von rund 100 000 Teilnehmern aus.

Orange war die überwiegende Farbe der Demonstranten – die Farbe der Gegner des Rückzugsplanes der Regierung unter Premier Ariel Scharon. Auf Luftballons und Schriftbändern war das Motto des Protestes zu lesen: „Juden vertreiben keine Juden“.

Die Demonstranten marschierten von Gusch Katif aus an der Küste entlang. Die Polizei hatte zuvor mit etwa 4.000 Beamten die Straßen zum Gazastreifen abgeriegelt. Weitere Sicherheitskräfte waren an Straßenkontrollen im Negev stationiert, die nach Gaza führen. Sie hinderten private Fahrzeuge daran, in das Gebiet zu fahren.

Palästinenser schossen drei Kassam-Raketen auf die Demonstranten ab. Eine von ihnen schlug kaum 100 Meter von ihnen ein.

Auf der Massenkundgebung sorgte der Knessetabgeordnete Arieh Eldad von der Nationalen Union für eine Kontroverse: er rief in seiner Rede dazu auf, sich dem Rückzugsplan zu widersetzen und notfalls auch das Gesetz zu brechen. Es gebe „rassistische Gesetze“ und es sei „eine moralische Pflicht“, diese zu brechen, so Eldad. Jeder der Teilnehmer müsse später seinen Enkelkindern erklären, warum sie Scharons Plan nicht verhindert hätten.

Daraufhin forderte der Minister ohne Geschäftsbereich, Matan Vilna´i, den Rücktritt Eldads. „Jeder, der in diesen emotional geladenen Zeiten eine solche Hetze ausspricht, muss angeklagt werden, um ein nächstes politisches Attentat zu vermeiden“, so Vilna´i.

Knesset-Sprecher Reuven Rivlin sagte, Eldad habe zu zivilem Ungehorsam aufgerufen und nicht zu einem Aufstand; dennoch sei seine Äußerung „sehr ernst“.

Eldad relativierte am Donnerstag seine Äußerung. Seine Worte seien keine Aufhetzung gewesen, da er nicht zu Gewalt aufgerufen habe, sondern zu einem Streik, und der sei vollkommen legitim. Eldad selbst lebt seit zwei Wochen in der Siedlung Sa-Nur in Samaria. Am Mittwoch hatte er von dort einen Protestmarsch nach Gusch Katif durchgeführt.

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