FRANKFURT (inn) – Der israelische Schriftsteller Amos Oz erhält den diesjährigen Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main. Der Israeli zeichne sich durch große thematische Vielfalt und stilistische Virtuosität aus, so das Kuratorium.
Der 65-jährige Oz sei einer der bedeutendsten Autoren der Gegenwart. Den mit 50.000 Euro dotierten Preis erhalte er für sein schriftstellerisches und essayistisches Werk, berichtet die „Tagesschau“.
In seinen Büchern beschäftigt sich Oz häufig mit den Problemen des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Kulturen in Israel. Seine Bücher sind in 35 Sprachen übersetzt worden. Zu seinen bedeutendsten Werken gehören die Romane „Mein Michael“ (1989), „Der perfekte Frieden“ (1990), „Blackbox“ (1991), „Der dritte Zustand“ (1992) und „Allein das Meer“ (2002). Sein letztes Buch mit dem Titel „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ ist seine Autobiographie.
Oz erhielt bereits 1992 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, 1998 den „Israel-Preis“ für Literatur und 2003 den Friedenspreis der Geschwister-Korn- und Gerstenmann-Stiftung.
Oz wurde 1939 in Jerusalem als Amos Klausner geboren. Den Namen Oz (hebräisch für „Kraft“) gab er sich als 15-Jähriger. Er ist Mitbegründer der Friedensbewegung „Schalom Achschaw“ („Frieden jetzt“). Er lebt seit etwa 20 Jahren in der Negev-Wüste.
Der Goethepreis soll ihm am 28. August – dem Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe – in der Frankfurter Paulskirche überreicht werden. Unter den bisherigen Preisträgern sind unter anderen Sigmund Freud (1930), Hermann Hesse (1946), Ingmar Bergman (1976) und Siegfried Lenz (1999).