NABLUS (inn) – Mehrere Hundert palästinensische Demonstranten haben am Montag im Dorf Dir Saraf im Westjordanland gegen die Mülldeponie protestiert, welche die Lokalbehörden gemeinsam mit einer israelischen Firma errichtet hatten. Die Mülldeponie soll Abfälle aus israelischem Gebiet aufnehmen.
Die Demonstranten blockierten die Anfahrt zur Deponie und hinderten die Lastwagen daran, auf das Grundstück zu fahren. Später legten sie sich mit israelischen Soldaten an, die in dem Gebiet patrouillierten. Unter den Demonstranten waren palästinensische Dorfbewohner sowie Mitglieder der Organisationen „Grüne Aktion“ und „Anarchisten gegen den Zaun“.
„Diese Halde ist nicht für uns, unser Müll wird hier nicht abgeladen!“, protestierte ein Mitglied des Stadtrates namens Naim Fukara gegenüber der Tageszeitung „Ha´aretz“. „Hier stinkt es bereits, und das Grundwasser des Dorfes Kosin wird schlimmer geschädigt als irgendwo sonst. Keiner hat uns gefragt, ob wir das wollen. Wir werden dagegen kämpfen, bist die Halde geschlossen wird.“ Auch die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) sei in dieser Sache informiert, sagte Fukara.
Die Deponie zwischen Nablus und der Siedlung Kedumim ist die erste, in der Müll aus Israel jenseits der Grünen Linie im Westjordanland abgeladen wird. Dadurch macht die israelische Firma einen Gewinn von 10.000 Euro pro Monat. In den Dörfern, die von der Müllhalde betroffen sind, leben etwa 7.000 Menschen.