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Ajax Amsterdam will jüdisches Image verlieren

AMSTERDAM (inn) – Der niederländische Fußballverein „Ajax Amsterdam“ will seine Fans davon abbringen, sich selbst als Juden zu bezeichnen und bei Spielen israelische Flaggen zu schwenken. Grund sind die Hassparolen der Gegner, die immer heftiger werden.

Wenn der Fußballclub „Ajax Amsterdam“ spielt, sind im Stadion stets zahlreiche Israel-Flaggen und Davidsterne zu sehen. Der Grund: der Club gilt aufgrund seiner jüdischen Vergangenheit seit je als „Juden-Club“. Die Fans lassen sich Davidsterne tätowieren, schmücken sich mit jüdischen Zeichen und nennen sich selbst „Juden“ – ohne welche zu sein.

So sprach die „New York Times“ jüngst von einem „holländischen Fußballrätsel“. Bei Ajax gebe es „jüdische Insignien ohne Juden“. Wirklich jüdische Fans gehen eher selten zu den Spielen von „Ajax Amsterdam“, erklärte Ende Januar der Vorsitzende des Vereins, John Jaakke.

Wenn die Ajax-Fans den Schlachtruf brüllen „Auf geht’s, Juden!“, hallen ihnen oftmals antisemitische Antworten entgegen. „Hamas, Hamas, alle joden aan het gas“ (Hamas, Hamas, alle Juden ab ins Gas) ist beispielsweise bei gegnerischen Fußballfans seit Jahren ein beliebter Ruf.

Wie die „Netzeitung“ berichtet, war bei Ajax-Spielen im Stadion oft zu hören: „Tod den Juden“ oder „Ajax in die Gaskammer“. 1987 begannen Fans von Amsterdams großem Gegner Feyenoord Rotterdam damit, durch kollektives Zischen den Klang von ausströmendem Gas zu imitieren.

Goden statt Joden

Nun will das Management von Ajax dieses Image loswerden. Die Vereins-Chefs schlugen vor, Ajax-Fans sollten sich in Zukunft nicht mehr als „Joden“ oder gar als „Super-Joden“ bezeichnen, sondern lieber als „Goden“ (Götter).

Uri Coronel, der in den Neunzigern im Vorstand von Ajax saß und selbst Jude ist, hofft: „Wenn sich Ajax von der Juden-Geschichte distanziert, kann man auch das Verhalten der anderen ansprechen.“ Andererseits erhoffen sich manche Fans wenig Erfolg von dieser Maßnahme: „Auch wenn wir damit aufhören würden, würden sie uns immer noch Juden nennen. Das ist unsere Identität seit 30 Jahren, die kann man nicht einfach auslöschen“, sagte ein Fan in der „New York Times“.

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