KAIRO (inn) – Die Terrorgruppen Hamas und Dschihad al-Islami sind nicht an einer längeren Feuerpause interessiert. Auch der in Israel inhaftierte Fatah-Führer Marwan Barghuti plädiert für eine Fortsetzung der „Intifada“ parallel zum politischen Prozess.
Am Mittwoch trafen sich Vertreter der palästinensischen Terror-Organisationen in Kairo. Dazu eingeladen hatten die ägyptische Regierung und der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas. Seine Fatah-Bewegung schlug allen Gruppierungen einen Waffenstillstand („Hudna“) bis Ende 2005 vor.
Doch Hamas und Dschihad al-Islami erklärten sich lediglich bereit, die derzeitige Ruheperiode („Tahadije“) fortzusetzen. Eine vollständige Feuerpause lehnten sie hingegen ab. Das berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.
Unterstützung erhielten die beiden Terrorvereinigungen von Barghuti, der als Anführer der „Al-Aksa-Intifada“ gilt. In einem Brief rief er die Gesprächsteilnehmer in Kairo dazu auf, den bewaffneten Aufstand fortzuführen. Die Botschaft aus dem Gefängnis trug den Titel „Ein Aufruf zur Formulierung eines Dokuments der Freiheit und Unabhängigkeit“. Er forderte dazu auf, „an jeglichen Waffenstillstand die Bedingung einer vollständigen Beendigung der Siedlungspolitik und des Zaunbaus sowie der Entlassung aller Häftlinge zu knüpfen“.