TEL AVIV (inn) – Bei einem Selbstmordattentat eines Palästinensers vor einer Diskothek in Tel Aviv sind am späten Freitagabend vier Menschen getötet und mehr als 50 verletzt worden. Bei dem Attentäter soll es sich um einen 22-jährigen palästinensischen Studenten handeln, der sich in die Reihe der Wartenden vor dem Lokal eingereiht und dann die Bombe gezündet hat.
Die israelische Armee nahm am Samstag die beiden Brüder des Attentäters fest und verhängte eine Ausgangssperre über das Dorf Deir al-Ghusun nahe der Autonomiestadt Tulkarm, aus dem der Palästinenser nach Tel Aviv gekommen war. Das Attentat ereignete sich vor der Diskothek „The Stage“ an der Strandpromenade von Tel Aviv. Durch die Wucht der Detonation wurde das Gebäude, anliegende Häuser und parkende Wagen schwer beschädigt.
Die Terrorgruppe Islamischer Dschihad bekannte sich zu dem Anschlag. Die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden hingegen nannten die libanesische Terrormiliz Hisbollah als Drahtzieher des Attentats.
Israels Premierminister Ariel Scharon und der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas hatten erst am 8. Februar im ägyptischen Scharm el-Scheich einen Waffenstillstand vereinbart – der, wie andere Waffenruhen zuvor, durch den Anschlag eines palästinensischen Terroristen hinfällig geworden ist.