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Kurz vor Beisetzung Arafats: Chaos in Ramalla – „Keine Kontrolle mehr“

RAMALLA (inn) – In Ramalla herrschten rund zwei Stunden vor der geplanten Beisetzung Jasser Arafats „chaotische Zustände“. Tausende Palästinenser haben sich rund um die sogenannte Mukata, dem Hauptquartier der Palästinensischen Autonomiebehörde, versammelt, berichtet Israelnetz-Korrespondent Johannes Gerloff, der in Ramalla vor Ort ist.

Der Leichnam von Palästinenserführer Jasser Arafat wird in rund zwei Stunden in Ramalla erwartet. Vor rund einer Stunde startete eine Propellermaschine mit der Leiche Arafats in der ägyptischen Hauptstadt Kairo nach Al-Arisch im Sinai. Von dort aus wird der Leichnam per Hubschrauber nach Ramalla gebracht.

Tausende Menschen strömten auf das Gelände der Mukata und kletterten über die das Gelände umgebenden Mauern. Es seien die „schlimmsten Befürchtungen“ wahrgeworden, kommentiert „n-tv“-Korrespondent Ulrich Sahm die Situation in Ramalla.

Aufgrund der angespannten Situation in Ramalla könne die Beisetzung verschoben werden, so Ulrich Sahm. Es sei derzeit schwer vorstellbar, wie auf dem von Menschen überfüllten Gelände ein Hubschrauber landen könne.

Kontrolle verloren

Die palästinensischen Sicherheitskräfte haben die Kontrolle über die Menschenmassen verloren. Ihnen fehle die nötige Ausbildung für einen derartigen Einsatz, so Ulrich Sahm. Auch dieser Umstand könne zu einer Eskalation der Lage führen. Mit Ausnahme der palästinensischen Sicherheitskräfte wurde allen Palästinensern verboten, Schusswaffen bei sich zu tragen. Mit Tüchern vermummte Palästinenser und Mitglieder palästinensischer Terrorgruppen ziehen jedoch mit Gewehren, Schwertern und palästinensischen Fahnen in den Händen über den Platz der Mukata.

Nach Berichten von Johannes Gerloff und Ulrich Sahm begann der Sturm auf die Mukata, nachdem palästinensische Sicherheitskräfte ihren Verwandten beim Eindringen auf das Gelände geholfen hatten. Andere hätten daraufhin ebenfalls die Mauern gestürmt.

Höchste Sicherheitsstufe

Johannes Gerloff: „Die Menschen drängen sich dicht an dicht auf dem Gelände, erste Verletzte wurden abtransportiert. Ein erstes Holzgebäude brach unter dem Gewicht der Menschen zusammen, die sich auf dem Dach drängten.“

In der Autonomiestadt herrscht weiterhin die höchste Sicherheitsstufe. Israelische Sicherheitskräfte befürchten während und nach der Beisetzungszeremonie schwere Ausschreitungen der Zehntausenden Palästinenser, die sich rund um die Mukata drängen.

Johannes Gerloff wird den ganzen Tag über aus Ramalla berichten.

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