RAFAH (inn) – Nach dem Tod einer 13-jährigen Palästinenserin im südlichen Gazastreifen ist ein israelischer Kommandant vom Dienst suspendiert worden. Das Mädchen war vor einer Woche nahe der Autonomiestadt Rafah von Soldaten erschossen worden.
Einem Bericht der Tageszeitung „Jediot Aharonot“ zufolge werden dem Kommandanten schwere Fehler bei der Amtsausübung vorgeworfen. Jetzt soll Generalstabschef Mosche („Bugie“) Ja´alon den Fall untersuchen.
Am 5. Oktober war die 13-jährige Iman Alhamas auf dem Schulweg an einem Militärposten vorbeigekommen. Ihre Schultasche habe verdächtig gewirkt, hieß es aus Armeekreisen. Soldaten gaben einen Warnschuss in die Luft ab. Gleichzeitig eröffneten Palästinenser von der Stadt Rafah aus das Feuer.
Iman ließ ihre Tasche fallen und wollte wegrennen. Doch sie wurde von den Soldaten erschossen. Der Vorfall ereignete sich etwa 400 Meter von der Schule entfernt. Ärzte gaben an, das Mädchen sei von 20 Kugeln getroffen worden. In der Schultasche fanden sich weder Waffen noch Sprengstoff.
Armeeangaben zufolge hatten die Soldaten vermutet, das Mädchen sei von Terroristen zu dem Armeeposten geschickt worden, um die Wachsamkeit der Soldaten zu testen.