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Israelischer Spionage-Satellit ins Meer gestürzt

JERUSALEM (inn) – Der Start des israelischen Spionage-Satellits „Ofek 6“ ist am Montagmorgen gescheitert. Der 50 Millionen Dollar teure Satellit stürzte ins Mittelmeer, nachdem die Abkopplung von der Trägerrakete im All nicht funktionierte.

Eine „Schavit II“-Rakete war um 1.53 Uhr Ortszeit vom Stützpunkt südlich des Kibbutzes Palmachim problemlos gestartet. Die Rakete, eine zivile Version der Interkontinentalrakete „Jericho II“, beförderte den Satelliten wie vorgesehen auf eine Höhe von 400 bis 700 Kilometer. Als jedoch ein weiteres Triebwerk den Satelliten auf seine Erdumlaufbahn schicken sollte, erlitt diese eine Fehlfunktion. Daraufhin wurde das Notfall-Programm ausgelöst, das den Satelliten ins Meer stürzen ließ. Dies berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Der ehemalige Direktor der Entwicklungsabteilung der israelischen Armee, Generalmajor Jitzhak Ben-Israel, sagte in einem Radio-Interview: „Der Ofek 6 wäre der dritte Satellit gewesen, und er hätte die Möglichkeiten der Photographierung für den Nachrichtendienst erhöht“, und er fügte hinzu: „Er ging leider in den Abfluss“.

Derzeit befindet sich „Ofek 5“ im All. Er wurde im Mai 2002 gestartet und wird voraussichtlich noch zwei Jahre funktionsfähig sein. Der 300 Kilogramm schwere Satellit überfliegt alle 90 Minuten Iran, Irak und Syrien und macht dabei hochauflösende Fotos. Israel geht davon aus, dass der Iran trotz des Drucks durch die USA, Europa, die Internationale Atomenergiebehörde und die UNO zwischen 2005 und 2007 über Nuklearwaffen verfügt.

Israels Verteidigungsminister Schaul Mofas versicherte, der Absturz bedeute kein Ende für das israelische Satelliten-Programm. „Wir sind nicht glücklich mit dem Ergebnis. Wir mischen bei den Satelliten in der Welt mit und werden alles Notwendige tun, um aus dem erfolglosen Versuch unsere Lektion zu lernen“, so der Minister. „Wir werden diesen Satelliten bekommen“, fügte er hinzu, „wenn auch mit einer Verzögerung“.

Gerüchten zufolge soll „Ofek 6“, der nun auf dem Grund des östlichen Mittelmeeres liegt, geborgen werden. Ben-Israel glaubt indes nicht daran: „Man kann ihn nicht bergen und neu starten. Jeder, der die Technik besitzt, einen Satelliten vom Meeresgrund zu bergen, hat auch die Technik, einen neuen Satelliten zu bauen“.

Derzeit befinden sich zwei israelische Spionage-Satelliten im Weltall. Israel gehört zu den acht Ländern, die solche Transporte ins All durchführen. Anders als üblich schickt Israel seine Satelliten westwärts ins All, damit diese bei Fehlern nicht auf arabisches Gebiet fallen.

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