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Be´er Scheva-Attentäter zuvor aus Haft entlassen

HEBRON (inn) – Einer der Selbstmord-Attentäter des Doppelanschlages vom Dienstag, Ahmed Kawasmeh, war erst vor wenigen Monaten von palästinensischen Sicherheitsleuten aus der Haft entlassen worden. Er war für einige Wochen verhaftet worden, weil er Mitglied der radikal-islamischen Hamas war und ein Attentat gegen Israel plante.

Aus palästinensischen Quellen hieß es, der Grund, warum Kawasmeh aus dem palästinensischen Gefängnis entlassen wurde oder ob er wegen der Attentatspläne befragt wurde, sei unklar. Ein Sicherheitsbediensteter der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) sagte, er sei nicht überrascht gewesen, als er hörte, dass Kawasmeh einer der Attentäter von Be´er Scheva gewesen sei: „Er war bekannt als ein enthusiastisches Mitglied der Hamas, und er sprach mit Freunden über seinen Wunsch, Juden zu ermorden“. Die Quelle leugnete, dass die PA-Sicherheitsleute etwas von dem Attentatsplan wussten.

Die Familie des 26-jährigen Kawasmeh in Hebron beschrieb ihn als ruhigen und schüchternen Mann mit starken religiösen Gefühlen. Er sei manchmal verärgert gewesen darüber, dass die israelischen Behörden ihm den Besuch bei seinem Onkel und seinem Neffen versagten, die lange Haftstrafen in Israel absitzen. Seine Mutter sah ihn zum letzten Mal am Morgen des Anschlagtages: „Er sagte mir und seinem Vater, dass er uns liebt. Dann, nachdem er uns sagte, er habe einen neuen Job, verließ er das Haus.“ Er habe gefastet und gebetet, aber sie glaubte nicht, dass er sich in die Luft sprengen würde: „Einige Tage zuvor sagte er mir sogar, dass er heiraten wolle.“ Dies berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Der zweite Attentäter vom Dienstag, der 23-jährige Nasim Dschabari, hatte noch vor wenigen Monaten einen Mitarbeiter des Inlandsgeheimdienstes Schin Beit getroffen. Nach einem Bericht der Tageszeitung „Ha´aretz“ hat Dschabari seiner Mutter von einem Treffen berichtet, in dem der israelische Beamte ihm eine Zusammenarbeit angeboten habe. Der Schin-Beit-Beamte habe ihrem Sohn Vorteile wie etwa eine Arbeitserlaubnis für Israel angeboten. Dschabari habe dem Treffen jedoch keinerlei Beachtung geschenkt. Das Büro des Premierministers bestätigte am Mittwoch, dass dieses Treffen im April 2004 stattgefunden hat.

Die Mutter des Attentäters erzählte, sie habe ihren Sohn am Montagabend das letzte Mal gesehen: „Er kam nach Hause und gab mir 800 Schekel (145 Euro), die er bei Maler-Arbeiten verdient hatte. Er badete, zog schöne Kleidung an und als ich ihn bat, sich hinzusetzen und etwas zu essen, murmelte er etwas, dass er nur an der kommenden Welt interessiert sei. Er ging zur Moschee. Als er wieder kam, sagte er, er gehe zu einer Hochzeit.“

Inzwischen wurden die letzten beiden Opfer des Doppel-Anschlages von Dienstag identifiziert. Es handelt sich um Narkisa Ostrogorsky, 54, und Raisa Forer, 55.

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