JERUSALEM (inn) – Israels Premierminister Ariel Scharon ist am Montag in Jerusalem mit Bundesaußenminister Joschka Fischer zusammengetroffen. Für Mitte Oktober plant der israelische Regierungschef eine Deutschlandreise.
Fischer traf sich auch mit seinem israelischen Kollegen Silvan Schalom, Verteidigungsminister Schaul Mofas und Oppositionsführer Schimon Peres. Bei den Gesprächen ging es unter anderem um den Sicherheitszaun und den Ausbau jüdischer Ortschaften in den Autonomiegebieten. Weitere Themen waren der Hungerstreik der palästinensischen Häftlinge und die Situation von PLO-Chef Jasser Arafat.
Scharon teilte dem Bundesaußenminister mit, dass er entschlossen sei, den einseitigen Rückzugsplan aus dem Gazastreifen durchzusetzen. Dies sei Israels einzige Chance für Frieden. Fischer forderte Schalom auf, sich an die „Roadmap“ zu halten.
Bei den Gesprächen ging es auch um den Antisemitismus in Europa. Fischer sagte: „Das ist kein Problem von Israel, sondern ein Problem von uns Europäern.“
Schalom bat seinen deutschen Kollegen in einer sportlichen Angelegenheit um Hilfe. Das erste Gruppenspiel des Fußballvereins Maccabi Tel Aviv in der Champions-League ist für den 15. September angesetzt. Dabei trifft die israelische Mannschaft auf den deutschen Rekordmeister Bayern München. Allerdings beginnt an diesem Abend das jüdische Neujahrsfest Rosch Ha-Schanah. Deshalb bemühen sich die Israelis um eine Verschiebung des Termins. Fischer versprach, sein Bestes zu tun, damit das Spiel verlegt werden könne.
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, will Scharon am 18. Oktober in Berlin Bundeskanzler Gerhard Schröder treffen. Der Besuch war bereits im vergangenen Jahr geplant worden, er wurde jedoch mehrere Male verschoben.