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Gaza-Siedler bauen vor Evakuierung neue Gewächshäuser

GAZA (inn) – Zahlreiche Gewächshäuser werden derzeit neu in den jüdischen Siedlungen des Gazastreifens gebaut. Beobachter vermuten, dass die Bauern sich dadurch erhöhte Entschädigungszahlungen erhoffen, wenn der Rückzugsplan umgesetzt wird und sie den Gazastreifen verlassen müssen.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, werden derzeit etwa bei Ganei Tal auf ungefähr 50 Quadratkilometern Treibhäuser gebaut, ebenso in anderen Siedlungen wie Rafah Jam, Atzmona und Morag.

Deren Nutzen sei wirtschaftlich umstritten, denn gemäß dem Rückzugsplan von Premierminister Ariel Scharon sollen die jüdischen Siedlungen des Gazastreifens in Zukunft geräumt werden. Die Investition eines neuen Gewächshauses rentiere sich jedoch meistens erst nach fünf oder sechs Jahren.

Viele Siedler bestreiten, die Gebäude nur zu errichten, um mehr Entschädigungszahlungen der Regierung zu erhalten. Meir Zahor aus Ganei Tal verteidigte den Bau: „Was wäre aus den Golanhöhen geworden, wenn die Bauern die Bauarbeiten gestoppt hätten, als man über Evakuierung sprach?“

Eran Sternberg, Sprecher des Rates der Gaza-Küste, sagte: „Niemand kann seine Zukunft auf vagen Ankündigungen des Premierministers bauen. Was ist, wenn am Ende nichts passiert? Sollten wir den Bau stoppen, so dass sie aufhören zu behaupten, wir täten es wegen der erhöhten Entschädigung? Wir glauben fest, dass es keine Evakuierung geben wird, und wenn wir den Bau stoppen, schwächen wir unseren Stand.“

Ein anderer Siedler sagte am Dienstag: „Seit die Leute über den Rückzug sprechen, hat jeder, der Geld hat, seinen Traktor genommen und seine Felder bearbeitet.“ Dabei werde natürlich beim Bau neuer Gebäude auch an die Entschädigung gedacht. „Je mehr man hat, desto mehr bekommt man“.

Als Tag der Entscheidung darüber, für welche Gebäude Entschädigung gezahlt wird und für welche nicht, gilt der 6. Juni. Etty Gueta, Sprecherin des Landwirtschaftsministeriums, betonte, seitdem würden keine weiteren Genehmigungen mehr erteilt.

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