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Scharon lädt Peres zu Koalitionsgesprächen ein

JERUSALEM (inn) – Israels Premierminister Ariel Scharon hat den Vorsitzenden der oppositionellen Arbeitspartei (Avoda), Schimon Peres, zu Koalitionsgesprächen eingeladen. Besonders die National-Religiöse Partei (NRP) zeigte sich über diesen Schritt sehr verärgert.

„Wir standen heute zusammen am Grab von Theodor Herzl und ich habe ihn (Peres) gefragt, ob wir uns am Sonntag treffen können, um über eine Erweiterung der Koalition zu sprechen“, sagte Scharon am Donnerstagabend auf einer Konferenz in Jerusalem. Der einseitige Trennungsplan müsse bis Ende 2005 umgesetzt sein und er werde „alles tun, damit dies geschieht“, so der Premier weiter. Er sei mit seiner Regierung „sehr zufrieden“, aber wenn es sich abzeichnen sollte, dass ein Rückzug aus dem Gazastreifen mit dieser Regierung nicht möglich werde, müsse er eine andere Koalition bilden.

Wie Joram Dori, ein Sprecher von Peres, mitteilte, habe der Avoda-Vorsitzende die Einladung angenommen.

Von der NRP wurde die Mitteilung mit „Überraschung“ aufgenommen. Der Vorsitzende, Nissan Slomiansky, zeigte sich sehr verärgert darüber, dass Scharon ihn nicht über die Einladung an die Opposition informiert habe. Anfang kommender Woche habe seine Partei daher ein Treffen anberaumt, um über diese Entwicklung zu sprechen. Möglicherweise werde die NRP die Unterstützung für Scharon bei künftigen Misstrauensanträgen zurückziehen. „Der Premierminister kann nicht erwarten, dass wir ihn unterstützen, während er hinter unserem Rücken mit der Avoda verhandelt“, sagte Slomiansky.

Auch Likud-Minister Usi Landau – ein starker Gegner des Trennungsplans – kündigte für Sonntag ein Treffen mit weiteren Ministern von Scharons Partei an. In den Gesprächen soll über Möglichkeiten diskutiert werden, wie ein Beitritt der Arbeitspartei in die Koalition verhindert werden könne.

Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, hat ein Berater Scharons mitgeteilt, dass der Premier eine Koalition des Likud-Blocks mit der Schinui-Partei, der NRP und der Avoda anstrebt.

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