RAFAH (inn) – Bei einem Einsatz in der Autonomiestadt Rafah in der Nacht zum Donnerstag hat die israelische Armee mindestens 18 Gebäude abgerissen. Die Soldaten fanden in der Stadt zudem einen Schmuggeltunnel.
Armeeangaben zufolge hatte der Einsatz am Mittwoch begonnen. Die Einheiten suchten in der Stadt nach Tunneln, in denen Waffen, Drogen und auch Menschen von Ägypten in den Gazastreifen geschmuggelt werden.
Die Soldaten hatten vor dem Einsatz Hinweise von Palästinensern auf einen Tunnel erhalten. Es war bereits der vierte Tunnel, der seit der so genannten „Operation Regenbogen“ gefunden wurde. Er befand sich in acht Meter Tiefe und war 250 Meter lang. Nach einem fünften Tunnel werde noch gesucht, hieß es aus Armeekreisen. Seit Beginn des Jahres haben Soldaten in Rafah bereits 15 solcher Tunnel gefunden.
Die Armee zog sich am frühen Donnerstagmorgen wieder aus der Stadt zurück. Während des Einsatzes gab es – im Gegensatz zu vorherigen Operationen – keine Zusammenstöße mit bewaffneten Palästinensern. Palästinensischen Angaben zufolge zerstörten die Soldaten 18 Gebäude. Laut einem Armeesprecher hätten Palästinenser von den Häusern aus immer wieder israelische Truppen angegriffen.
In verschiedenen Teilen des Westjordanlandes verhafteten Soldaten über Nacht 22 gesuchte Palästinenser. Unter ihnen sind Mitglieder der Terrorgruppen Hamas und Dschihad al-Islami sowie der Fatah-Partei von PLO-Chef Jasser Arafat.