GAZA (inn) – Palästinensische Vandalen haben am Sonntagabend den Commonwealth-Friedhof in Gaza verwüstet. Sie wollten damit offenbar ihrem Ärger über die Berichte von Folterungen an irakischen Inhaftierten durch US-Soldaten und britische Armeeangehörige Luft machen.
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, waren am Sonntagabend mindestens zehn zum Teil bewaffnete Palästinenser in den Friedhof eingedrungen. Mit Äxten und Schaufeln zerstörten sie dort 32 Gräber, zerbrachen Grabsteine und rissen Pflanzen aus.
An mehrere Grabsteine hängten sie Kopien von den Folterberichten und Fotos von misshandelten Irakis. Auf einem Blatt stand geschrieben: „Wir werden uns rächen“.
Issam Dscharadeh, der Friedhofswächter, und seine Söhne konnten die Vandalen vertreiben. Sie zeigten sich schockiert über den Vorfall: „Unsere Religion als Muslime und unsere Tradition als Palästinenser verbieten uns solche Taten“, sagte Dscharadeh. „Dieser Platz ist Teil unseres Lebens. Wir kümmern uns mehr darum, als sich irgendjemand vorstellen kann“, so der Palästinenser.
Das Britische Konsulat in Jerusalem hat unterdessen Untersuchungen zu dem Vorfall eingeleitet.
Auf dem Commonwealth-Friedhof liegen mehr als 3.000 Gefallene des Ersten Weltkrieges und 210 Gefallene des Zweiten Weltkrieges begraben. Darunter sind Muslime, Juden und Christen aus 17 Ländern.