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Flugblatt klagt Qrea des Hochverrats an

RAMALLA (inn) – Ein Flugblatt ist in den Palästinensischen Autonomiegebieten (PA) verteilt worden, das den Premierminister Ahmed Qrea des Hochverrats beschuldigt. Ein Fernsehbericht hatte behauptet, die Zement-Firma Qreas liefere Beton für den Bau des Sicherheitszaunes und israelischer Siedlungen.

Urheber des Flugblattes ist eine Untergruppe der Fatah-Partei von PLO-Chef Jasser Arafat, die sich selbst „Die Ehrenhaften“ nennt. Es richtet sich an Arafat, den Palästinensischen Legislativrat und das Gericht der Fatah, die derzeit ein dreitägiges Treffen in Ramalla abhalten. Darin heißt es: „In einer Zeit, in der eine heldenhafte, verärgerte Masse gegen den rassistischen Trennungszaun angeht und gegen die Judaisierung Jerusalems (…), rufen wir Euch auf, sofort eine Entscheidung zu treffen, Premierminister Qrea anzuklagen, weil er israelische Siedlungen und den Zaun mit Beton beliefert“. Dies berichtet die „Jerusalem Post“.

Fatah-Führer in Jerusalem und Ramalla distanzierten sich von dem Flugblatt und bezweifelten seine Echtheit. „Ich weiß nicht, wer hinter diesem Flugblatt steckt, aber das ist nicht die Art, wie man dieses Thema behandelt“, sagte ein Fatah-Vertreter in Ramalla. „Wenn irgendjemand etwas zu Qrea oder der Regierung zu sagen hat, dann kann er das gegenüber der Fatah tun, aber nicht durch das nächtliche Verteilen von Flugblättern“. Ein anderes Partei-Mitglied schloss die Möglichkeit nicht aus, dass Israels Sicherheitsdienste hinter dem Flugblatt stecken, um einen Keil zwischen die Palästinenser zu treiben.

Der Fatah Revolutionsrat berät seit Mittwoch hinter verschlossenen Türen in Ramalla über interne Probleme der Fatah. Dabei stehen sich die „alte Garde“ der Arafat-Getreuen und die jüngere Generation gegenüber, die Reformen, mehr Durchsichtigkeit und ein Ende der Korruption innerhalb der Partei fordern.

Einige Fatah-Vertreter sehen in dem Flugblatt auch die Auswirkungen des Machtgerangels innerhalb der Fatah.

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