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Signale einer Konferenz: „Tourismus in Israel vor dem Aufschwung“

Noch immer steckt der Tourismus in Israel in der Krise: Hotels stehen leer, israelische Guides haben kaum Aufträge, Gruppen meiden das Heilige Land. Doch auf der diesjährigen „Prime Ministers Conference for Tourism to Israel“, die von Sonntag bis Mittwoch in Jerusalem und Tel Aviv stattfand, wollten die Veranstalter ein Signal setzen – für „die Zeit nach der Krise“. Und tatsächlich sind Anzeichen des Aufschwungs deutlich zu erkennen.

Israels Tourismusminister Benjamin Elon wurde nicht müde zu betonen, dass sich sein Land auf diese „Zeit nach der Krise“ vorbereitet. Das geschieht vornehmlich durch Investitionen in neue touristische Attraktionen. So investiert der Staat mehrere Millionen Euro in den Ausbau der Kreuzfahrerstadt Akko, die von einem Durchfahrtsziel zu einem Urlaubsort für Besucher werden soll. Gleiches geschieht in Tiberias. Die Stadt am See Genezareth soll neben Eilat am Roten Meer zu einem der attraktivsten Ziele in Israel für Badeurlauber werden. Und auch in Eilat selbst, dem beliebtesten Badeort in Israel, werden neue Attraktionen geschaffen, allen voran eine Aquarienlandschaft, der als Vorbild die riesigen „Disney Land“- Freizeitparks dienen.

All diese Investitionen sind durchaus symptomatisch für das Durchhaltevermögen und den Willen der Israelis, der Rezession in der Tourismusbranche und dem anhaltenden palästinensischen Terror nicht klein beizugeben – auch wenn die Zahlen der Besucher durchaus erdrückend sind. Kamen im Jahr 2000 noch 2,7 Millionen Touristen nach Israel, sank die Zahl der Besucher im Jahr 2002, dem zweiten Jahr der sogenannten Intifada, rapide auf 800.000 Touristen ab. Dieser Rückgang um beinahe 70 Prozent war ein schwerer Schlag für Israels Tourismus, der eine Welle der Entlassungen und des wirtschaftlichen Rückgangs in allen Bereichen des Landes mit sich brachte.

Doch die gegenwärtigen Signale von „der Zeit nach der Krise“ sind angesichts der Zahlen aus dem Jahr 2003 nicht unbegründet, stieg die Zahl der Touristen doch um beinahe 25 Prozent auf mehr als eine Million. Dieser Trend scheint sich auch in diesem Jahr fortzusetzen. Tourismusminister Elon spricht bereits von dem Ziel, im Jahr 2004 „zwei Millionen Besucher“ nach Israel zu holen und sieht das Heilige Land auch für die weitere Zukunft gut aufgestellt.

„Der Tourismus befindet sich weltweit im Aufschwung. Immer mehr Menschen können es sich leisten, an beliebige Orte zu reisen und der Wunsch nach einsamen Stränden und Souvenirgeschäften hat längst seine Spannung verloren. Heute suchen die Menschen außergewöhnliche Erlebnisse und Authentizität – genau das bietet das Land Israel“, meint Elon.

Gleichzeitig verliert der Tourismusminister der rechtskonservativen „Nationalen Union“ jedoch nicht den Blick für die Realität. Noch immer hält der Terror der Palästinenser gegen die Bevölkerung Israels an. Noch immer zünden Selbstmordattentäter in Bussen und an belebten Plätzen Bomben und reißen unschuldige Menschen mit sich in den Tod. „Wir Israelis können nach einem Terroranschlag nicht einfach so weiterleben, als sei nichts geschehen. Als seien keine Menschen ermordet worden. Terror erfordert Gegenmaßnahmen“, sagt Tourismusminister Elon und weiß: der Terror verängstigt alle potentiellen Touristen. „Kein Besucher kann dafür kritisiert werden, wenn er derzeit nicht nach Israel kommen möchte, weil er der Ansicht ist, die Gefahr sei einfach zu groß.“

Und in genau dieser „Verängstigung“ sieht Elon die Hunderttausende Besucher, die in den vergangen Monaten in Israel ihren Urlaub verbrachten, als die „Botschafter des Tourismus“ an. „Es gilt, die Atmosphäre und Realität der Sicherheit zu vermitteln, die für Besucher in Israel trotz Terror herrscht. Wir tun mehr für die Sicherheit unserer Besucher als jedes andere Land weltweit. Doch wir sprechen nicht darüber, denn dies ist für uns die größte Selbstverständlichkeit.“

Es sind diese „Selbstverständlichkeiten und die Hilfe Gottes“, wie Elon sagt, mit denen Israel die bisherige Rezession in der Tourismusbranche gemeistert hat. Und es ist das enorme Durchhaltevermögen der israelischen Bevölkerung und der durchaus große Einsatz des Tourismusministeriums, der jetzt die Anzeichen des Aufschwungs deutlich erkennen lässt: Immer mehr Menschen entschließen sich – trotz vereinzelter Terroranschläge – ihren Urlaub in Israel zu verbringen.

Dazu gehört der Wille, den Blick von dem auf Terror konzentrierten Bild, das die meisten Medien von Israel vermitteln, bewusst abzuwenden. Und wieder die Schönheit, Einzigartigkeit und Gastfreundschaft in Israel zu erkennen, die in den vergangenen Jahren Millionen von Touristen angezogen haben. Die Schönheit des Landes, die Einzigartigkeit der religiösen, kulturellen und historischen Stätten und die Gastfreundschaft der Israelis haben unter dem Terror nicht gelitten. Sie sind noch immer da – und davon kann sich jeder Besucher in Israel jederzeit überzeugen.

Wenn nun ein Signal von der diesjährigen Tourismus-Konferenz in Israel ausgegangen ist, dann dieses: „Die Zeit der Krise ist bald überwunden. Jeder Tourist kann zur Überwindung dieser Krise beitragen und Land und Leuten in Israel zu neuer Blüte verhelfen.“

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