GAZA (inn) – Israelische Soldaten haben offenbar am Montag in der Autonomiestadt Rafah im südlichen Gazastreifen einen Palästinenser erschossen. Unterdessen erlag ebenfalls am Montag ein Palästinenser in einem Krankenhaus in Gaza seinen Verletzungen, die er bei Gefechten mit Soldaten am vergangenen Mittwoch in Rafah erlitten hatte. Die Zahl der bei den heftigen Schusswechseln in Gaza und Rafah getöteten Palästinenser stieg damit auf 16.
Wie palästinensische Augenzeugen berichten, haben Soldaten von der jüdischen Ortschaft Rafah Jam in Richtung der Autonomiestadt Rafah gefeuert. Dabei sei der 45-jährige Dschamal al-Affi tödlich am Kopf getroffen worden. Der Mann war Mitglied des palästinensischen Geheimdienstes.
Seitens der Armee wurde der Vorwurf noch nicht bestätigt. Ein Armeesprecher teilte jedoch mit, dass Soldaten in Rafah Jam unter palästinensischen Beschuss geraten waren und das Feuer erwidert hätten.
Am Eres-Übergang im Norden des Gazastreifens erlag ein Palästinenser am frühen Morgen einem Herzinfarkt. Der 41-jährige Ahmed Scheikh hatte zusammen mit rund 6.000 weiteren Palästinensern auf die Einreise nach Israel gewartet, um dort zu arbeiten. Rettungssanitäter der Armee leisteten erste Hilfe, als der Mann zusammenbrach. Sie konnten sein Leben jedoch nicht mehr retten.
Nach dem palästinensischen Selbstmordanschlag Mitte Januar am Eres-Übergang hat die Armee die Sicherheitskontrollen dort massiv verschärft. Die palästinensischen Arbeiter müssen daher oft stundenlang bis zur Einreise warten.