JERUSALEM (inn) – Die Holocaustgedenkstätte Jad Vaschem in Jerusalem hat die Vereinten Nationen (UN) aufgefordert, Berichte zu prüfen, nach denen Nordkorea politische Gefangene mit Giftgas ermordet. Der britische Nachrichtensender BBC hatte am Sonntag gemeldet, die Regierung in Pjongjang führe an den Häftlingen Experimente mit Chemiewaffen durch.
Die BBC berief sich dabei auf die Aussagen eines ehemaligen Geheimdienst-Agenten aus Nordkorea, der 1999 nach Südkorea flüchtete. Der Mann namens Kwon Hyok habe früher das Straflager Nummer 22 geleitet. Dort sollen bis zu 50.000 Menschen gefangen sein. Nach eigenen Angaben habe Hyok gesehen, wie ganze Familien in Gaskammern aus Glas umgebracht wurden.
In einem Brief an Generalsekretär Kofi Annan forderte der Leiter von Jad Vaschem, Avner Schalev, die Organisation auf, die Berichte sofort zu prüfen und einzugreifen.