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Hisbolla-Aktivisten wollen Asyl in Deutschland

KÖLN (inn) – Drei Aktivisten der radikal-islamischen Hisbolla („Partei Allahs“) wollen offenbar in Deutschland Asyl beantragen. Sie waren am Donnerstag im Rahmen des Gefangenenaustausches mit Israel auf dem Militärflughafen Köln-Bonn gelandet.

Wie die „Tagesschau“ am Donnerstagabend meldete, bestiegen die drei Araber am Mittag nicht das Flugzeug, das sie mit anderen ehemaligen Häftlingen in die libanesische Hauptstadt Beirut bringen sollte.

Auch der Deutsche Steven Smyrek aus Braunschweig blieb offenbar in Köln. Das berichtet der aktuelle Dienst des Wochenmagazins „Focus“ unter Berufung auf Sicherheitskreise in Berlin. Ursprünglich hatte er die Absicht, ebenfalls in den Libanon zu fliegen. Grund für seine Entscheidung ist laut „Focus“ ein neuer Haftbefehl – diesmal wegen früherer Drogendelikte. Dieser soll allerdings nur eine „Schutzmaßnahme“ sein, damit die Hisbolla ihn nicht verdächtigt, während seiner Haft geheime Informationen an die Israelis weitergegeben zu haben.

Smyrek, der in Deutschland und England aufgewachsen ist, war 1997 direkt nach seiner Ankunft in Israel vom Inlandsgeheimdienst Schin Beit festgenommen worden. Ihm wurde vorgeworfen, ein Selbstmordattentat geplant zu haben. Er wurde zu zehn Jahren Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis bei der Küstenstadt Aschkelon verurteilt. Zuvor hatte sich Smyrek in einem Trainingslager der Hisbolla im Libanon ausbilden lassen.

Der Gefangenenaustausch zwischen Israel und der Hisbolla war unter Vermittlung des deutschen Geheimdienstkoordinators Ernst Uhrlau zustande gekommen. Nach der geglückten Aktion sagte Bundesaußenminister Josef Fischer: „Offensichtlich hat Deutschland auf beiden Seiten das notwendige Vertrauen.“ Die Bundesrepublik werde weiter helfen, wenn dies nötig und möglich sei.

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