JERUSALEM (inn) – Oppositionsführer Schimon Peres hat sich zu geheimen Gesprächen mit dem palästinensischen Premierminister Ahmed Qrea getroffen – das gab Israels Premierminister Ariel Scharon am Montag bekannt. Peres warf dem Regierungschef daraufhin vor, Geheimdienstinformationen für politische Zwecke zu verwenden.
Vor dem Knessetkomitee für Auslandsangelegenheiten und Verteidigung sagte Scharon, er habe sich mit Qrea (Abu Ala) treffen wollen und sei zurückgewiesen worden. Der palästinensische Premier habe offenbar keine Zeit, weil er zu „beschäftigt damit sei, Vertreter der politischen Linken“ zu treffen.
Scharon ließ Informationen über ein Treffen am vergangenen Dienstag „durchsickern“, an dem unter anderen Qrea, Peres, der palästinensischen Verhandlungsminister Saeb Erekat sowie der Nahostgesandte der Vereinten Nationen, Terje Roed-Larsen, teilgenommen hatten.
Peres, derzeit Vorsitzender der Arbeitspartei, warf Scharon nach dessen Bemerkungen vor, er habe ihn vom Geheimdienst beobachten lassen. Jetzt benutze er die erhaltenen Informationen, um den Eindruck entstehen zu lassen, dass seine Treffen illegal seien.
Scharon wies die Vorwürfe jedoch zurück. Die Informationen habe er von einem Beteiligten des Treffens und nicht vom Geheimdienst erhalten. Er entschuldigte sich jedoch bei Peres – er habe ihn nicht kritisieren wollen.
Wie Scharon weiter mitteilte, sei er ohne Vorbedingungen zu einem Treffen mit Qrea bereit. Erst am Sonntag habe jedoch das Büro von Qrea wegen Krankheit ein Treffen zwischen den Bürochefs der beiden Premiers abgesagt. Diese sollten das Treffen der Premierminister vorbereiten. Ein neuer Termin sei noch nicht anberaumt worden.