JERUSALEM (inn) – Wer derzeit die historische Felsenfestung Massada am Westufer des Toten Meeres besucht und ein Mobiltelefon dabei hat, wird sich wundern. Er wird per SMS mit dem Text begrüßt: „Willkommen in Jordanien“.
Beim Verlassen der Stätte, die als „Symbol für jüdischen Kampf um Unabhängigkeit“ steht, erhalten Handy-Besitzer die Kurznachricht: „Vielen Dank für ihren Besuch in Jordanien“.
Da das jordanische Mobilfunknetz in der Gegend leistungsstärker als das israelische ist, loggen sich die Mobiltelefone dort automatisch ein.
Einige Israelis fühlen sich hier in ihrem Nationalstolz verletzt. „So etwas würde in keinem Land passieren, das Respekt vor seiner Geschichte und seinen Symbolen hat“, beschwerte sich Knessetmitglied Ran Cohen in einem Brief an Kommunikationsminister Ehud Olmert. Cohens Assistent, Lior Weintraub, war auf die Sache aufmerksam geworden, als er in der Gegend seinen Reservedienst absolvierte.
Cohen forderte in dem Schreiben, dass in der Gegend eine Mobilfunkantenne installiert wird.
Der Wechsel in das jordanische Netz ist jedoch nicht nur eine Frage des Patriotismus, sondern auch eine des Geldes. Wer mit einem israelischen Handy auf Massada telefoniert, zahlt so, als würde er von Jordanien aus anrufen. Und wer ein Gespräch entgegennimmt, muss ebenfalls draufzahlen, da er sich „im Ausland“ befindet.
Wie der Direktor des „Massada-Nationalparks“, Eitan Campbell, mitteilte, ist das Kommunikationsministerium über die Tatsache informiert. Allerdings fühle es sich dafür nicht zuständig.