GAZA-STADT (inn) – Bei einem Luftangriff der israelischen Luftwaffe am Donnerstagabend kamen ein leitender Aktivist der radikal-islamischen Organisation „Islamischer Dschihad“ und vier Palästinenser ums Leben. Palästinensische Quellen sprachen zunächst von zwölf weiteren Menschen, die verletzt wurden.
Kurz nach 18.30 Uhr schossen israelische Kampfhubschrauber mindestens zwei Raketen auf einen Subaru, der im Stadtteil Scheich Radwan in Gaza-Stadt unterwegs war. Der Leiter des militärischen Flügels des Palästinensischen Islamischen Dschihad, Makled Hamid, zwei weitere Mitglieder seiner Organisation und zwei Zivilisten, darunter ein 16jähriger Jugendlicher, kamen dabei ums Leben.
Die beiden Terroristen des Islamischen Dschihad waren mit Hamid im Auto unterwegs und möglicherweise seine Leibwächter. Nach Informationen der Tageszeitung HaAretz wurden zwei Passanten getötet und 15 weitere teilweise schwer verletzt. Nach palästinensischen Angaben waren allerdings alle vier getöteten Palästinenser mit dem Islamischen Dschihad liiert.
Nach mehr als zwei Monaten scheint die israelische Armee damit die gezielten Tötungsaktionen von führenden palästinensischen Terroristen wieder aufgenommen zu haben. Nach Angaben aus israelischen Sicherheitskreisen stand Makled Hamid nicht nur als Drahtzieher hinter einer langen Liste von Terroranschlägen, sondern soll auch einen Mega-Anschlag in naher Zukunft auf israelische Ziele geplant haben. Nachdem palästinensische Sicherheitskräfte mehrfach auf Hamid als „tickende Bombe“ hingewiesen worden seien und keinerlei Aktionen gegen ihn unternommen hätten, habe sich die israelische Armee zu der Aktion entschlossen.
Makled Hamid stammte aus dem Dschabalia-Flüchtlingslager im Gazastreifen. Zuletzt hatte er am 24. Oktober 2003 einen Terroristen nach Netzarim entsandt. Dem Anschlag fielen drei israelische Soldaten, darunter zwei junge Frauen, zum Opfer. Die israelische Armee macht Hamid ferner für den Abschuß von Kassam-Raketen, Panzerabwehrraketen, Mörsergranaten sowie eine Reihe von Hinterhalten verantwortlich. Durch seine Verbindungen zu Zellen des Islamischen Dschihad in Judäa und Samaria habe er militärische Informationen an Terroristen weitergegeben, Terroraktivitäten finanziert und Anschläge koordiniert.
