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Weitere Auseinandersetzungen

JERUSALEM (inn) – Am Dienstagabend schossen Palästinenser eine Kassam-Rakete auf die jüdische Ortschaft Nissanit im nördlichen Gazastreifen. Dadurch wurden zwei Israelis verletzt. Das Ehepaar Mosche und Tina Nagar wurde ins Barzilai-Krankenhaus in Aschkelon evakuiert und dort medizinisch versorgt.

Am Nachmittag hatte die israelische Armee im südlichen Gazastreifen 13 Meter unter der Erdoberfläche einen Schmuggeltunnel entdeckt, der vom ägyptischen Rafah in ein Wohnhaus in einem Flüchtlingslager auf palästinensischer Seite führte. Die Entdeckung und Zerstörung derartiger Anlagen, durch die Rüstungsmaterial, Drogen und Menschen von Ägypten in den Gazastreifen geschafft werden, gehören mittlerweile zur Routine israelischer Militäraktionen in dieser Gegend.

Während dieser Aktion feuerten Palästinenser eine Panzerabwehrrakete auf die israelischen Soldaten ab, eröffneten das Feuer aus automatischen Waffen und warfen Dutzende von Handgranaten. Nach Angaben des Armeesprechers erwiderten die Sicherheitskräfte das Feuer. Die israelische Armee war bereits am Montagabend in Rafiah einmarschiert, nachdem wenige Kilometer nördlich zwei Soldaten der Givati-Einheit erschossen worden waren.

Nach palästinensischen Angaben wurden bei israelischen Militäraktionen in Rafiah am Dienstag acht Palästinenser, darunter drei unbewaffnete Zivilisten, getötet und 42 verletzt, darunter neun Kinder. Außerdem wurde gemeldet, daß in der Nähe von Rafah eine Mörsergranate, vermutlich palästinensischen Ursprungs, auf palästinensischem Gebiet einschlagen war. Weitere Mörsergranaten wurden von palästinensischen Aktivisten auf zivile israelische Ziele im südlichen Gazastreifen abgefeuert, ohne allerdings Schaden anrichten zu können. Auf den Siedlungsblock Gusch Katif fielen vier Mörsergranaten.

Israelische Rettungskräfte meldeten am späteren Abend noch ein Feuergefecht aus Rafiah Jam, einer jüdischen Siedlung im Süden des Gazastreifens. Dabei sollen zwei palästinensische Angreifer getötet worden sein. Die israelische Armee suchte weitere palästinensische Kämpfer.

Auch aus der Gegend von Dschenin, aus Tulkarem, Nablus/Sichem und Hebron wurden am Dienstag bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und der israelischen Armee gemeldet. Dabei wurde mindestens ein Palästinenser, der versucht hatte eine Brandbombe auf israelische Soldaten zu werfen, erschossen. In Tulkarem war am Dienstagmorgen ein israelischer Soldat durch Schüsse verletzt worden.

In dem palästinensischen Dorf Salam bei Nablus wurde bei Zusammenstößen zwischen palästinensischen Terroristen und israelischen Soldaten ein Passant getötet. In den südlichen Hebronbergen stellte sich ein Palästinenser den israelischen Sicherheitskräften. In seinem Besitz wurden vier Rohrbomben gefunden.

Aus dem Gebiet um Bethlehem, in dem der Großteil der christlich-palästinensischen Bevölkerung wohnt, die in diesen Tagen Weihnachten feiert, ist es ruhig. UN-Generalsekretär Kofi Annan forderte Israel auf, die Gewalt einzustellen und zu friedlichen Verhandlungen mit den Palästinensern zurückzukehren.

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