JERUSALEM (inn) – Seit mehr als zwei Monaten streiken in Israel zahlreiche Behörden. Finanzexperten schätzen die dadurch entstandenen Verluste für die ohnehin schon gebeutelte Wirtschaft des Landes auf mittlerweile rund 780 Millionen Euro.
Seit 62 Tagen haben Tausende Beamte in 20 Ministerien ihre Arbeit niedergelegt, um gegen die Finanzpolitik der Regierung zu protestieren. Für elf Tage im Oktober und vier Tage im November hatten zudem die über 2.000 Beschäftigten in den Häfen von Haifa, Aschdod und Eilat gestreikt.
Wie Uriel Lynn, Präsident der israelischen Handelskammer, mitteilte, liegt die Zahl der verlorengegangenen Arbeitstage in diesem Jahr bei 2,5 Millionen. Das sind 40 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die zahlreichen Treffen zwischen Finanzminister Benjamin Netanjahu und dem Vorsitzenden der israelischen Gewerkschaft Histadrut, Amir Peretz, verliefen bisher ergebnislos.
Netanjahu hatte vor einigen Tagen bereits angekündigt, daß er das Streikrecht per Gesetz einschränken werde.
Angeblich wird in keinem anderen Land so oft gestreikt wie in Israel. Dies geht aus einer Studie des „Instituts für fortgeschrittene strategische und politische Studien“ (IASPS) in Jerusalem hervor.