OXFORD (inn) – Ein Professor der Universität in Oxford hat sich geweigert, mit einem israelischen Studenten zusammenzuarbeiten. Der Grund: Andrew Wilkie ist mit Israels Politik gegenüber den Palästinensern nicht einverstanden.
Wie die britische Zeitung „The Independent“ am Dienstag berichtet, hat die Universität den Pathologieprofessor mittlerweile für zwei Monate zwangsweise beurlaubt. In dieser Zeit bezieht Wilkie kein Gehalt.
Zuvor hatte sich Amit Duvschani aus Tel Aviv bei dem britischen Dozenten um einen Praktikumsplatz in dessen renommiertem Labor beworben. Der 26jährige wollte für seine Doktorarbeit forschen. In seinem Lebenslauf erwähnte Duvschani, daß er seinen dreijährigen Wehrdienst bei der israelischen Armee geleistet hatte.
Die ablehnende Antwort kam per Email: „Ich habe ein riesiges Problem mit der Art und Weise, in der die Israelis sich wegen ihrer entsetzlichen Behandlung im Holocaust moralisch im Recht fühlen“, so Professor Wilkie. „Und dann drängen sie den Palästinensern grausame Menschenrechtsverletzungen auf, weil diese den Wunsch haben, in ihrem eigenen Land zu leben. Ich bin sicher, daß Sie persönlich sehr nett sind, aber in keinem Fall würde ich jemanden annehmen, der in der israelischen Armee gedient hat.“
Mit seiner Auffassung ist Wilkie in Großbritannien nicht allein. Mehrere britische Akademien haben dazu aufgefordert, israelische Studenten und Konferenzen in Israel zu boykottieren – aus Protest gegen die Behandlung der Palästinenser. Im Mai lehnte die größte Dozentenvereinigung, die „Association of University Teachers“, dies jedoch mit einer Zweidrittelmehrheit ab, schreibt „The Independent“.