RAMALLA (inn) – Der palästinensische Premierminister Ahmed Qrea will offenbar mit der radikal-islamischen Hamas über eine neue „Hudna“ – einen zeitlich begrenzten Waffenstillstand – verhandeln. Die Führung der Terrorgruppe ist über einen solchen Vorschlag bislang noch geteilter Meinung.
Ismail Hanijah, Büro-Chef von Scheich Ahmed Jassin, dem geistlichen Führer der Hamas, bestätigte am Sonntag Qreas Initiative. „Abu Ala (Qrea) hat uns einen Brief geschrieben, in dem er um ein Treffen mit den Top-Führern der Organisation bittet“, so Hanijah.
„Es gibt keinen Grund, sich nicht mit Abu Ala zu treffen. Die Vorbereitungen für die Gespräche laufen bereits. Wir werden uns anhören, was Abu Ala zu sagen hat und wir werden ihm unseren Standpunkt darlegen“, sagte der Palästinenser weiter.
Wie der israelische Rundfunk am Montagmorgen meldet, hat Hamas-Sprecher Abdel Asis Rantisi unterdessen mitgeteilt, daß seine Organisation nicht an einer Waffenstillstandsvereinbarung interessiert sei. Er habe zudem Angaben darüber zurückgewiesen, daß die Hamas ein Treffen mit Vertretern der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) vorbereite.
Auch auf israelischer Seite laufen derzeit Vorbereitungen für Gespräche mit palästinensischen Kabinettsmitgliedern. Die Delegation aus Israel soll von Dov Weisglass, dem Büro-Chef des israelischen Premierministers Ariel Scharon, angeführt werden. Von den Palästinensern werde unter anderen Finanzminister Salam Fajjad an dem Treffen teilnehmen.
Israelischen Angaben zufolge hat Premier Qrea gebeten, vorerst von Treffen mit ihm persönlich abzusehen.