BEIRUT (inn) – Eine Familie aus dem südlichen Libanon hat am Dienstag östlich der Stadt Metula bei Kiriat Schmona die Grenze zu Israel überquert. Sie will israelisches Asyl erhalten, weil sie von der radikal-islamischen Hisbollah („Partei Allahs“) verfolgt werde.
Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, wandten sich die Eltern mit ihren vier Kindern an Soldaten, sobald sie israelisches Gebiet erreicht hatten. Sie teilten ihnen mit, daß sie politisches Asyl beantragen wollten.
Armeeangaben zufolge wurden die Libanesen den israelischen Sicherheitsbehörden übergeben. Diese sollen ermitteln, ob der Vater während des Bürgerkrieges in der pro-israelischen Südlibanesischen Armee (SLA) gekämpft hat und warum die Familie von der Hisbollah verfolgt wird.
Seit dem Rückzug der israelischen Truppen aus dem Südlibanon im Mai 2000 gab es ungefähr 80 ähnliche Versuche, vom Libanon aus nach Israel einzudringen. Ein Teil der Libanesen beantragte ebenfalls politisches Asyl. Unter den betroffenen Arabern waren auch irakische Staatsbürger, deren Asylgesuche jedoch abgelehnt wurden.