HAIFA (inn) – Terror am Schabbat: Bei einem palästinensischen Selbstmordanschlag in einem Restaurant in der israelischen Küstenstadt Haifa sind am Samstagnachmittag mindestens 19 Menschen getötet und mehr als 50 zum Teil schwer verletzt worden. Der Anschlag wurde von einer 19jährigen Palästinenserin verübt – sie zündete die Bombe in dem vollbesetzten Restaurant „Maxim“.
Nach Angaben der Rettungskräfte befindet sich einer der Verletzten in lebensgefährlichem Zustand, acht weitere Opfer erlitten sehr schwere Verwundungen. Wie ein Sprecher des Magen David Adom mitteilte, sind unter den Todesopfern drei Kinder.
Polizei und Sicherheitskräfte befanden sich aufgrund des Jom Kippur-Feiertages, der am Abend des 5. Oktober beginnt, in höchster Alarmbereitschaft. Nach Angaben von Polizeichef Yaakov Borovsky lagen den Sicherheitskräften jedoch keine konkreten Hinweise für geplante Attentate vor. Vor dem Selbstmordattentat sei es zu einem Schußwechsel gekommen, teilte der Polizeichef weiter mit. Erste Meldungen, wonach dabei der Wachmann vor dem Restaurant von der Attentäterin erschossen wurde, bestätigten sich jedoch nicht.
Wie die Polizei weiter mitteilte, habe die palästinensische Attentäterin bei dem Anschlag den bislang größten Sprengsatz verwendet, der jemals bei Selbstmordattentaten von Palästinensern eingesetzt wurde.
Das Restaurant „Maxim“ befindet sich auf dem Ha´Haganah Boulevard im Süden Haifas und wird von israelischen Arabern betrieben.
Zu dem Attentat bekannte sich noch am Nachmittag die Terrorgruppe Islamischer Dschihad. Mitglieder von PLO-Chef Yasser Arafats Leibgarde „Force 17“ positionierten sich unterdessen vor der Mukata, dem Hauptquartier von PLO-Chef Arafat in Ramallah. Einem Bericht des israelischen Fernsehens zufolge fürchtet die Palästinenserführung nach dem erneuten Attentat eine „Ausweisung“ Arafats. Israelische Truppen befinden sich in Ramallah.