GAZA/JERUSALEM (inn) – Hamas-Terroristen haben am Donnerstagnachmittag Israel erneut mit Kassam-2-Raketen angegriffen. Die Palästinenser feuerten insgesamt vier Raketen aus dem Gazastreifen auf Ziele in Israel ab, erstmals schlug eine Rakete in der israelischen Küstenstadt Ashkelon ein.
Die Großstadt Ashkelon liegt rund zehn Kilometer nördlich des Gazastreifens an der Küste Israels. Insgesamt leben rund 116.000 Israelis in der Stadt.
Berichten zufolge schlug eine der vier Kassam-2-Raketen in dem Industriegebiet Ashkelons nahe der Bierbrauerei des internationalen Herstellers Carlsberg ein. Bei dem Angriff wurde niemand verletzt. Wo die drei weiteren Raketen einschlugen, ist noch unklar, Sicherheitskräfte durchsuchen die Umgebung von Ashkelon.
Die Raketen wurden von einer Abschußrampe in der Ortschaft Beit Hanun im Gazastreifen abgefeuert. Palästinensischen Angaben zufolge haben Sicherheitskräfte wenige Minuten nach Beginn der Angriffe die Hamas-Terroristen am Abschuß weiterer Raketen gehindert.
In den vergangenen Monaten hatten Palästinenser vom Gazastreifen aus immer wieder Kassam-Raketen auf die israelische Kleinstadt Sderot abgefeuert. Sderot befindet sich unmittelbar an der Grenze zum Gazastreifen auf israelischem Staatsgebiet. Erstmals wurde nun auch Ashkelon beschossen.
Der Angriff belegt nach Einschätzung von Beobachtern die bestehende Vermutung, nach der palästinensische Terrorgruppen die sogenannte „Hudna“ (Waffenpause) zur Aufrüstung und Optimierung ihrer Waffen genutzt haben. In Zukunft könnte mit Raketenangriffen auch auf weitere israelische Städte gerechnet werden, sollte die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) weiterhin unzureichend gegen Terroristen im Gazastreifen vorgehen, so Beobachter.