JERUSALEM (inn) – Palästinenser haben am Sonntagabend das Feuer auf ein israelisches Fahrzeug nahe des Jerusalemer Stadtteils Gilo eröffnet und erneut die vereinbarte „Waffenruhe“ gebrochen. Bei dem Attentat wurden eine israelische Frau und ihre drei Kinder verletzt.
Die 39jährige Mutter erlitt schwere Kopfverletzungen, ihre neunjährige Tochter wurde mittelschwer verwundet. Beide wurden in das Hadassah-Krankenhaus nach Ein Kerem in Jerusalem gebracht. Die beiden zwölf- und 16jährigen Töchter erlitten leichte Verwundungen und wurden von Sanitätern am Tatort behandelt. Der Vater – der das Auto gefahren hatte – blieb unverletzt.
Zu dem Anschlag bekannten sich die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden, eine Untergruppe der Fatah-Partei von PLO-Chef Yasser Arafat.
Wie israelische Sicherheitskräfte mitteilten, handelt es sich um mindestens zwei Attentäter. Die Palästinenser hätten sich am Straßenrand versteckt und von dort das Feuer auf vorbeifahrende Autos eröffnet. Danach seien sie in die Ortschaft Batir bei Bethlehem geflohen.
„Dieses Attentat zeigt erneut, daß Israel keine Kompromisse eingehen kann, wenn es darum geht, daß die Palästinensische Autonomiebehörde die Infrastruktur des Terrorismus zerstören und gegen Terrorgruppen vorgehen soll“, sagte David Saranga, ein Sprecher des israelischen Außenministeriums.
Anfang Juli hatte Israel die Kontrolle über Bethlehem wieder den Palästinensern übertragen und sich aus der judäischen Stadt zurückgezogen. Die Armee hatte in den vergangenen Wochen jedoch mehrmals kritisiert, daß die palästinensischen Sicherheitsdienste weder illegale Waffen beschlagnahmen noch gegen Terrorgruppen vorgehen.
Nach Übergabe der Sicherheitskontrolle an die Autonomiebehörde hatte die Armee zudem Tausenden Palästinensern aus Bethlehem und der Umgebung Einreisegenehmigungen für Israel erteilt. Nach dem Attentat vom Sonntag soll diese Zahl möglicherweise wieder reduziert werden.