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Sharon: Europa sollte soziale Einrichtungen im Gazastreifen schaffen

LONDON (inn) – Israels Premierminister Ariel Sharon hat die europäischen Staaten aufgefordert, Sozial-, Bildungs- und Krankeneinrichtungen im Gazastreifen aufzubauen und zu unterstützen. Dadurch könne die Popularität der radikal-islamischen Hamas in der Region geschwächt werden.

Die Hamas sei vor allem wegen ihres sozialen Engagements bei der Bevölkerung so beliebt, sagte der israelische Regierungschef während eines Treffens mit seinem britischen Kollegen Tony Blair am Montag in London.

Würde Europa eigene soziale Einrichtungen schaffen – die mit der Terrorgruppe nichts zu tun hätten -, so wären bedürftige Palästinenser nicht mehr allein auf die Unterstützung der Hamas angewiesen. Die europäischen Staaten würden damit einen wichtigen Beitrag leisten, um den Einfluß der radikalen Gruppe zu schwächen.

Hintergrund Hamas

Hamas (arabisch für „Eifer“) ist ein arabisches Akronym für Harakat al-Muqawamah al-Islamiyya (Die Islamische Widerstandsbewegung). Die radikal-islamische Organisation wurde 1978 im Gazastreifen zugelassen, wo sie unter dem Namen Al-Mujamma Al-Islami zunächst Sozialarbeit unter moslemischen Fundamentalisten leistete. Ihr geistlicher Führer, Sheikh Ahmed Yassin, ist geprägt von der ägyptischen Moslem-Bruderschaft.

Das soziale Engagement vor allem im armen Gazastreifen brachte der Hamas große Beliebtheit bei der Bevölkerung ein. Sie unterhält unter anderem eine Universität, baut Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten, unterhält Suppenküchen und Obdachlosenunterkünfte.

Seit 1991 hat die Hamas einen militärischen Flügel, Izz Al-Din Al-Qassam, der für Hunderte von Terroranschlägen verantwortlich ist. Eine Unterabteilung dieses Flügels sind die Al-Majahadoun Al-Falestinioun (Heilige Kämpfer für Palästina). Der militärische Arm ist hierarchisch gegliedert und hermetisch abgeriegelt. Für Außenstehende und Agenten ist es praktisch unmöglich, Einblick in die innersten Zirkel der Brigaden zu erhalten. Die Gruppe kämpft für ein „Palästina vom Meer bis zum Fluß“ unter einer radikal-islamischen Führung. Sie lehnt das Existenzrecht des Staates Israels ab.

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