SAN FRANCISCO (inn) – Ein Berufungsgericht in San Francisco hat dem Asylantrag einer israelisch-arabischen Familie stattgegeben. Die Araber betonten bei der Verhandlung, sie seien von einem „Bundesgenossen der USA verfolgt“ worden.
Wie die Tageszeitung „Yediot Ahronot“ berichtet, war die Familie von Ibrahim Babalah 1992 nach San Francisco gekommen. Davor hatten sie nach eigener Aussage „zehn Jahre der systematischen Mißhandlung durch Angehörige der israelischen Armee“ durchgemacht.
Babalah habe unter anderem deshalb keine Arbeit gefunden, weil er Mitglied einer jüdisch-arabischen Familie sei. Als er als Fischer tätig war, hätten Patrouilleboote der Marine sein Schiff umzingelt und über seinen Kopf geschossen, so der Araber. Darauf hätten seine Mitarbeiter ihm gekündigt, weil sie um ihre Sicherheit fürchteten.
Auch Ibrahims Bruder sei mißhandelt worden und ins Gefängnis gekommen. Dort habe er sich ein Jahr nach der Inhaftierung das Leben genommen, sagte Babalah.
Der Asylantrag der Familie wurde zunächst von der Einwanderungsbehörde abgelehnt. Es handle sich um „Spannungen im Nahen Osten, die bereits seit Jahrzehnten bestehen“, so der Richter. Das Berufungsgericht entschied hingegen anders. „Wenn man die körperlichen Angriffe und die wirtschaftliche Not in Betracht zieht, die Ibrahim Babalah durchgemacht hat, entsteht der Eindruck einer Verfolgung“, heißt es in der Begründung.
Ein Sprecher des amerikanisch-arabischen Ausschusses bezeichnete den Beschluß als „Präzedenzfall“: „Ich erinnere mich nicht an einen Fall eines israelischen Arabers, der innerhalb der Grenzen von 1948 gelebt und in einem anderen Staat Asyl erhalten hätte.“