JERUSALEM (inn) – Uri Lupoliansky hat die Bürgermeisterwahlen in Jerusalem gewonnen und ist damit der erste ultra-orthodoxe Bürgermeister der Stadt. Die Wahlbeteiligung fiel äußerst niedrig aus – nur etwa 43 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab.
Lupoliansky (Bild), der der Partei des Vereinigten Torajudentums angehört, erhielt 52 Prozent der Stimmen. Sein stärkster Konkurrent, der Millionär und Geschäftsmann Nir Barkat, bekam 43 Prozent. Für den Kandidaten des Likud-Blocks, Yigal Amedi, stimmten lediglich 3,5 Prozent.
Der in Haifa geborene Lupoliansky ist bereits seit 1989 Mitglied im Stadtrat. Nachdem der frühere Jerusalemer Bürgermeister Ehud Olmert im Februar das Amt des Handels- und Industrieministers in der israelischen Regierung übernommen hatte, trat sein Stellvertreter Lupoliansky vorübergehend den Posten des Bürgermeisters an.
Trotz des arabischen Kandidaten Musa Alayin boykottierte die arabische Bevölkerung Jerusalems die Wahlen. „Jerusalem ist besetzt, deshalb sind die Wahlen illegal“, so eine Palästinenserin, die anonym bleiben wollte.
Auch in Haifa, Israels drittgrößter Stadt, wurde am Mittwoch ein neuer Bürgermeister gewählt. Hier gewann Yona Yahav (Shinui) mit 52 Prozent. Der Kandidat des Likud-Blocks Shmuel Arad erhielt 43 Prozent der Stimmen. Es ist das erste Mal in der Geschichte Israels, daß Haifa einen Bürgermeister hat, der nicht der Arbeitspartei (Avoda) angehört. Die Partei hatte bereits bei den Knessetwahlen im Februar dieses Jahres mit Amram Mitzna als Kandidaten für das Amt des Premierministers die größte Niederlage ihrer Geschichte erlebt.
In der nordisraelischen Küstenstadt war die Wahlbeteiligung noch geringer als in Israels Hauptstadt. Lediglich 36 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab.