DAMASKUS (inn) – Drei hochrangige Aktivisten der palästinensischen Terror-Organisationen Hamas und Jihad al-Islami haben in den vergangenen Tagen Syrien verlassen. Durch diese Maßnahme soll der Druck der US-Regierung auf Damaskus verringert werden.
Wie der Informationsdienst „Walla“ meldet, hat sich der Leiter des politischen Büros der Hamas, Khalid Misha´al, nach Qatar begeben. Sein Mitarbeiter Musa Abu Marzuq hält sich vermutlich ebenfalls in dem Golfemirat auf. Zumindest Misha´al hat allerdings vor, nur vorübergehend dort zu bleiben. „Ich bin jetzt in Qatar, aber ich werde nach Syrien zurückkehren“, sagte er in einem Interview, das vor zehn Tagen veröffentlicht wurde.
Auch der Generalsekretär des Jihad al-Islami, Ramadan Shalah, hat Syrien verlassen und wird im Libanon vermutet. Er soll mit der radikal-islamischen Hisbollah („Partei Allahs“) in Verbindung stehen.
Der ehemalige Vorsitzende des Palästinensischen Nationalrates, Khalid al-Fahum, gab zudem bekannt, die palästinensischen Gruppierungen würden von Syrien aus keine Mitteilungen mehr veröffentlichen.
Beim jüngsten Besuch des amerikanischen Außenministers Colin Powell in Damaskus hatte Syriens Präsident Bashar al-Assad versichert, daß ein Teil der Büros von palästinensischen Organisationen in seinem Land geschlossen werde. Israel wertet dieses Vorgehen jedoch lediglich als „kosmetische Schritte“. Viele hochrangige Aktivisten der Gruppen seien noch in Syrien. Geheimdienstinformationen zufolge hat die Aktivität der Organisationen von dort aus nicht aufgehört.