JERUSALEM (inn) – Alarmbereitschaft bei der israelischen Feuerwehr: Am Montagabend werden im ganzen Land Israelis am Lagerfeuer den Lag Ba´Omer feiern. Um Brände möglichst schon vor ihrem Ausbruch zu verhindern, patrouillieren Feuerwehrautos zwischen den Plätzen, an denen die Feiern stattfinden.
Feuerwehrangaben zufolge kommt es während des Festes in Israel durchschnittlich zu 700 bis 800 Bränden. Diese Zahl könne sich bei sehr trockenem Wetter noch erhöhen. Wie die Tageszeitung „Ma´ariv“ berichtet, sind die Feuerwehrleute in Nordisrael allerdings nicht zu dem Sondereinsatz bereit. Der Grund: sie haben ihren Lohn für den Monat April noch nicht erhalten.
Trotz der Anschläge des vergangenen Wochenendes und der großen Zahl von Terrorwarnungen können die geplanten Feiern in Israel stattfinden.
Hintergrund Lag Ba´Omer
In den 49 Tagen zwischen Pessach und Shavuot dürfen religiöse Juden keine Hochzeiten feiern, sich die Haare nicht schneiden und nach Sonnenuntergang keine Arbeit verrichten. Diese Zeit wird Omer-Zählen genannt. Sie beginnt nach dem ersten Tag des Pessach-Festes. In biblischer Zeit brachten die Israeliten an diesem Abend die ersten Früchte des Jahres in den Tempel. Dies geschah in Form einer Garbe (hebr. Omer). Bis zu dem Opfer durfte niemand von dem Getreide essen. (3. Mose 23,9-14)
Nach dieser feierlichen Zeremonie zählten die Juden die insgesamt 49 Tage bis zum Wochenfest. (3. Mose 23,15-16) Im Stehen wird nach einem Segensspruch die Formel „heute ist ein Tag seit dem Omer“ aufgesagt, am zweiten Abend zählt man „heute sind es zwei Tage seit dem Omer“ und so weiter bis zum 49. Tag. Seit der Zerstörung des zweiten Tempels im Jahre 70 nach der Zeitrechnung liegt der Schwerpunkt auf dem Zählen.
Der 33. Tag der Zählung – Lag Ba´Omer – ist ein Freudentag, für ihn gelten die Regeln der Omer-Zeit nicht. Der Überlieferung nach endete im zweiten Jahrhundert nach der Zeitrechnung an diesem Tag eine Seuche unter den Schülern des bedeutenden jüdischen Gelehrten Rabbi Akiva, die bis dahin mehrere Todesopfer gefordert hatte.