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Aufmerksamer Wachmann rettet Leben

TEL AVIV (inn) – Der israelische Sicherheitsdienst bezeichnet ihn als „Helden“: Durch seine Aufmerksamkeit hat er andere Leben gerettet, sein eigenes aber verloren. Alexander Kostyuk wurde am Donnerstagmorgen bei einem palästinensischen Selbstmordanschlag getötet.

Nach dem Verlust ihres Sohnes wollte seine Familie Israel verlassen und in die Ukraine zurückkehren, aus der sie vor einigen Jahren eingewandert ist. Dort sollte der 23jährige beerdigt werden. Inzwischen haben es sich die Kostyuks anders überlegt: Sie wollen bleiben. Da es ein Traum ihres Sohnes gewesen sei, nach Israel zu kommen und in der Armee zu dienen, haben sie diese Pläne wieder verworfen. Alexander Kostyuk soll in Israel bestattet werden, seine Organe sollen zur Spende freigegeben werden.

Der 23jährige wanderte vor fünf Jahren nach Israel ein. Seine Familie – Vater, Mutter und ein jüngerer Bruder – folgten ein Jahr später und ließen sich in Bat Yam nieder, einem Vorort von Tel Aviv.

Nach seinem dreijährigen Dienst bei der Grenzpolizei begann Kostyuk mit seiner Arbeit bei der Sicherheitsfirma „Hashmira“. Zuletzt war er als Wachmann auf dem kürzlich eingeweihten Bahnhof von Kfar Saba tätig. Durch seine Wachsamkeit am Donnerstagmorgen hat er Schlimmeres verhindert:

Gegen 7.20 Uhr fiel ihm ein modisch gekleideter junger Mann mit Sonnenbrille auf, der trotz des warmen Wetters eine schwarze Lederjacke trug. Auf dem Bahnhofsgelände befanden sich zu der Zeit etwa 250 Menschen.

Noch am Eingang forderte Kostyuk den Jugendlichen auf, sich auszuweisen. Dieser griff daraufhin in seine Jackentasche und aktivierte einen Sprengstoffgürtel, den er am Leib trug. Mehr als fünf Kilogramm Sprengstoff explodierten, Nägel und Metalsplitter flogen durch die Luft. Kostyuk wurde von der gesamten Kraft der Detonation getroffen, da er dem Mörder direkt gegenüberstand. Er starb, 13 weitere Menschen wurden verletzt.

Die Polizei vermutet, daß sich der 18jährige Attentäter ursprünglich in einem Egged-Bus der örtlichen Linie neun in die Luft sprengen wollte, in dem er unterwegs war. Da sich in dem Fahrzeug jedoch „nur“ der Fahrer und eine Soldatin befunden hatten, habe er seinen mörderischen Plan geändert und stieg am Bahnhof aus – ebenso wie die Soldatin. Sie wurde bei dem Anschlag schwer verletzt.

Durch Fotos, die von einer Überwachungskamera am Eingang des Bahnhofs aufgenommen wurden, konnte der Busfahrer der Linie neun den Palästinenser als seinen Fahrgast identifizieren.

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