JENIN / JERUSALEM (inn) – Bei Feuergefechten im sogenannten „Flüchtlingslager“ Jenin und der nahegelegenen Kleinstadt Tamun sind in der Nacht zum Freitag elf Palästinenser getötet worden. In Jerusalem erlitten ein Israeli und sein Sohn bei einem Schußangriff schwere Verletzungen.
Armeeangaben zufolge marschierten israelische Soldaten in Jenin ein, um Mitglieder einer Terroreinheit des Jihad al-Islami festzunehmen. Palästinenser berichteten, dabei seien auch Panzer eingesetzt worden. Als die Streitkräfte ein Haus umstellten, in dem sich die Gesuchten verschanzt hatten, entstand ein Feuergefecht.
Dabei wurden sechs Palästinenser getötet. Fünf seien Jihad-Aktivisten gewesen, einer habe zu den Tanzim-Milizen von Yasser Arafats Fatah gehört, hieß es aus Armeekreisen. In dem Haus stellten die Soldaten mindestens vier Waffen und eine Uniform der israelischen Streitkräfte mit verschiedenen Rangabzeichen sicher.
In der südöstlich von Jenin gelegenen Kleinstadt Tamun kamen fünf bewaffnete Palästinenser bei einem Schußwechsel mit Soldaten ums Leben. Armeeangaben zufolge waren sie Aktivisten der radikal-islamischen Hamas. Einer von ihnen habe einen Sprengstoffgürtel getragen.
Südwestlich der Autonomiestadt Nablus (Shechem) wurde ein Soldat durch palästinensische Schüsse leicht verletzt.
Im südlichen Gazastreifen nahmen Armeeangehörige am Freitagmorgen zwei Palästinenser fest, die mit Schnellfeuergewehren vom Typ AK-47 (Kalashnikov) und Handgranaten bewaffnet waren. Möglicherweise waren sie auf dem Weg zu einem Anschlag. Zwölf weitere Palästinenser wurden in den Autonomiegebieten vorläufig festgenommen, acht vom Jihad al-Islami und vier von der Hamas.
Einem Bericht der Tageszeitung „Ha´aretz“ zufolge gab am Donnerstagabend in der israelischen Hauptstadt ein Unbekannter mit einem Revolver Schüsse auf einen Vater und seinen Sohn ab, nachdem sie ihr Fahrzeug abgestellt hatten. Wenige Minuten nach dem Angriff entdeckte ein Inspektor der Stadtverwaltung bei einer Routinekontrolle die beiden Verwundeten und alarmierte die Rettungskräfte.
Die Israelis, die aus der Wüstenhauptstadt Be´er Sheva stammen und in Jerusalem Verwandte besuchen wollten, wurden in das Hadassa-Krankenhaus im Stadtteil Ein Kerem eingeliefert. Die polizeiliche Suche nach dem Attentäter blieb ergebnislos.