HAIFA (inn) – Anatoly Berikov, ein weiteres Todesopfer des Selbstmordattentats in einem Linienbus in Haifa, hat durch seine Organe vier anderen Menschen das Leben erleichtert. Der 20jährige war am Samstag im Rambam-Krankenhaus in der Küstenstadt seinen Verletzungen erlegen. Damit erhöhte sich die Zahl der Toten auf 16.
Wenige Stunden vor dem Herzstillstand teilten die Ärzte der Familie mit, daß Anatolys Gehirn nicht mehr aktiv war. „Da habe ich mir gesagt: Wenn das Herz stark und gesund ist, muß es im Körper eines anderen Menschen weiterleben“, berichtete seine Mutter der Tageszeitung „Ma´ariv“. Sie kündigte an, sich mit den Empfängern der Organe treffen zu wollen: „Sie sind für mich jetzt wie eigene Kinder.“
Anatolys Herz wurde einem 60jährigen aus Ofakim eingepflanzt. Seit acht Jahren hatte er Herzprobleme und stand auf dem obersten Platz der Warteliste für ein Spenderorgan. Durch seine seltene Blutgruppe hatte sich jedoch bis dahin kein Herz für ihn gefunden.
Die Leber bekam ein 56jähriger aus Haifa, der seit einem Jahr an Gelbsucht leidet. Einem 63jährigen Drusen und einem 56jährigen israelischen Araber implantierten Ärzte die beiden Nieren des israelischen Terror-Opfers.
Anatoly war vor drei Jahren mit seiner Mutter und seiner Schwester nach Israel eingewandert. Von Beruf war er Schreiner, doch zuletzt hatte er in der Universität von Haifa die Räume geputzt.
Unterdessen bekannte sich die radikal-islamische Hamas zu dem Anschlag.