RAMALLAH (inn) – Die Bezirkspolizei von Judäa und Samaria hat am Wochenende in den Autonomiegebieten 27 aus Israel gestohlene Fahrzeuge entdeckt. Bei einem der neuen „Besitzer“ handelt es sich offenbar um einen Adoptivsohn von PLO-Chef Yasser Arafat.
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ meldet, war der 24jährige Palästinenser in einem Fahrzeug der Marke Honda unterwegs, als er von der Polizei angehalten wurde. Nach Überprüfung des Nummernschildes durch die Beamten stellte sich heraus, daß der Wagen aus Israel gestohlen worden war.
Dem Bericht zufolge erklärte der Fahrer den Polizisten, daß er ein Adoptivsohn des Palästinenserführers sein. Seine Eltern seien vor einigen Jahren im Libanon ums Leben gekommen, deshalb habe Arafat ihn adoptiert. Der Palästinenser habe den Beamten zudem ein Foto gezeigt, auf dem er mit einer Kalashnikov neben dem gestohlenen Auto vor Arafats Hauptsitz in Ramallah zu sehen ist.
Die Polizei ermittelt nun, in wie weit Arafat in den Fall verwickelt ist und ob gestohlene Fahrzeuge wissentlich von Mitgliedern der Palästinensischen Autonomiebehörde genutzt wurden. Die Identität des 24jährigen wird vorerst noch geheimgehalten, damit die Untersuchungen nicht behindert werden. Ersten Überprüfungen zufolge scheinen die Angaben des Palästinenser hinsichtlich seiner Verbindungen zum PLO-Chef jedoch wahr zu sein.
Insgesamt wurden im Februar 130 aus Israel gestohlene Autos in den Palästinensergebieten wiederentdeckt.