JERUSALEM (inn) – Die israelische Regierung hat am Sonntag einen Plan von Innenminister Eli Yishai gebilligt, nach dem rund 20.000 jüdischen Äthiopiern die Einreise nach Israel genehmigt werden soll. Da ein Großteil dieser Juden seine Wurzeln nicht nachweisen konnte, hatte Israel ihnen bisher die Einreise verweigert.
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ meldet, hatten rund 18.000 „Falashim“ (äthiopische Juden) ihr Hab und Gut verkauft und warten seit Monaten in Lagern der Hautpstadt Addis Abeba und der nördlichen Stadt Gondar auf eine Einreisegenehmigung für Israel. Viele der Juden in Äthiopien waren zum Christentum konvertiert, hatten jedoch jüdische Traditionen beibehalten, heißt es in dem Bericht weiter. Im „Heiligen Land“ leben derzeit rund 80.000 äthiopische Juden. In den letzten Jahren hatten Hunderte von ihnen immer wieder für eine Familienzusammenführung mit ihren Verwandten demonstriert, denen die Einreise verweigert worden war.
Da die „Falashim“ unter sehr ärmlichen und gefährlichen Bedingungen in den Lagern lebten, will Yishai ihre „sofortige“ Einreise nach Israel ermöglichen. Dafür soll ein spezielles Komitee unter seiner Leitung eingerichtet werden.
Die israelische Regierung hatte in zwei groß angelegten Aktionen äthiopische Juden nach Israel eingeflogen – zuletzt während des Golfkrieges 1991 in der sogenannten „Operation Salomo“. Innerhalb von 48 Stunden wurden damals rund 14.000 Juden mit 40 Flügen von Addis Abeba nach Tel Aviv geflogen.