JERUSALEM (inn) – Israels Premierminister Ariel Sharon hat am Montag mit offiziellen Koalitionsverhandlungen begonnen. Am Sonntag hatte ihn Staatspräsident Moshe Katzav mit der Regierungsbildung beauftragt – dafür stehen dem Premier ab diesem Zeitpunkt 28 Tage zur Verfügung. Sollte diese Zeit nicht ausreichen, erhält Sharon 14 Tage zusätzlich.
Für Montag hat Sharon die radikal-säkulare Shinui-Partei, die sephardisch-orthodoxe Shas-Partei, die linksgerichtete Arbeitspartei (Avoda) und die rechtsgerichtete Nationale Union zu getrennten Gesprächen eingeladen.
Das erste Treffen findet mit Vertretern der Shinui-Partei statt. Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ meldet, will Sharon versuchen, die Partei davon zu überzeugen, eine Koalition mit der Shas-Partei einzugehen. Das hatte Shinui-Chef Josef (Tommy) Lapid bislang strikt abgelehnt. Sollte es zu einer Koalition des Likud-Blocks mit Shinui, Shas und der Nationalen Union kommen, würde diese 73 Sitze in der Knesset erhalten.
Angaben der „Ha´aretz“ zufolge lehnte Arbeitspartei-Chef Amram Mitzna die Einladung des Premierministers ab. Er schließe weiterhin eine Koalition seiner Partei mit dem Likud-Block aus. Dennoch sei er zu Gesprächen mit Sharon bereit, die nicht die Regierungsbildung zum Inhalt haben.
Am Dienstag will sich Sharon unter anderem mit Vertretern der linksgerichteten Meretz-Partei, der ultra-orthodoxen Partei Vereinigtes Torajudentum, der gewerkschaftlichen Linkspartei Am Echad sowie der National-Religiösen Partei (Mafdal) treffen.