KIRYAT SHMONA (inn) – Nicht schlecht gestaunt hat ein Bewohner der nordisraelischen Ortschaft Beit Hillel nördlich von Kiryat Shmona am Sonntagabend: Als er die Schultasche seines elfjährigen Sohnes öffnete, erblickte er darin eine Mörsergranate. Der Junge hatte die Bombe auf einem Schulausflug entdeckt und den halben Tag mit sich herumgetragen.
„Ein Junge fand die Bombe und ließ sie liegen“, erzählte Ro´i Alfasi der Tageszeitung „Ma´ariv“. „Aber ich nahm sie mit, weil ich sie meinem Großvater zeigen wollte.“ Der Elfjährige war mit seiner Klasse in der 20 Kilometer nördlich vom See Genezareth gelegenen Ortschaft Sde Eliezer unterwegs. In der Nähe der Pflanzen, die dort von den Schülern besichtigt wurden, befindet sich ein Übungsplatz der israelischen Armee.
Zuerst trug der Schüler die Granate in der Hand, später legte er sie in seine Tasche. Nach der Busfahrt nach Beit Hillel verkündete Ro´i seiner Mutter, daß er seinem Großvater etwas Besonderes zeigen wolle. Die Tasche mit dem explosiven Inhalt legte er neben sein Bett und schlief ein.
Später erfuhr sein Vater von dem „besonderen Geschenk“, öffnete die Tasche und entdeckte die Mörsergranate. Da er bei der Armee für die Beseitigung von Bomben zuständig ist, wußte er, was zu tun war. Er brachte die Granate nach draußen und alarmierte einen Sprengstoffexperten. Dieser brachte das „Geschenk“ am nächsten Morgen auf freiem Feld zu einer kontrollierten Explosion.
„Das hätte schlimm enden können“, kommentierte der Experte den Vorfall. „Wenn die Mörsergranate im Bus explodiert wäre, wären mit Sicherheit mehrere Kinder ums Leben gekommen.“